Boris Becker traut Zverev Grand-Slam-Sieg zu

Tennis-Legende Boris Becker sieht Alexander Zverev nach dem Heimerfolg in Hamburg auf dem Weg zurück in die absolute Weltspitze.

«Ihm fällt das Tennis wieder deutlich leichter. Er hat das Talent und die Klasse, und grundsätzlich traue ich ihm einen Grand-Slam-Sieg bei den US Open zu», sagte Becker am Rande eines Medientermins am Dienstag und befand: «Zverev spielt momentan das beste Tennis seit seinem Comeback nach der langen Verletzungspause.»

Zverevs Abschneiden in New York hängt laut Becker aber auch von den Ergebnissen bei den Vorbereitungsturnieren ab. In Toronto sollte die Nummer 16 der Welt am Dienstagabend seine Erstrundenpartie bestreiten. «Wenn er dort ins Halbfinale kommt, wird er als einer der Favoriten in die US Open gehen», befand Becker, der das abschließende Grand-Slam-Turnier der Saison für den Streaming-Anbieter Sportdeutschland.TV begleiten wird.

Becker:«Zverev ist im besten Tennisalter»

Zverev feierte seine größten Erfolge auf Hartplatz. In Tokio wurde er 2021 Olympiasieger, bei den US Open stand er 2020 schon im Finale. Ein Grand-Slam-Sieg fehlt dem gebürtigen Hamburger noch. «Die Zeit ist noch nicht rum. Meiner Meinung nach hat er den Moment noch nicht verpasst. Er ist mit 26 Jahren im besten Tennisalter», sagte Becker.

Der dreimalige Wimbledonsieger, der 1989 selbst das Turnier in New York gewinnen konnte, weiß aber auch, dass es für Zverev nicht leichter wird. «Die Konkurrenz ist größer geworden, gerade auf Hartplatz. Du hast einen größeren Pool an Spielern, die die US Open gewinnen können», äußerte Becker.

Top-Favorit auf den US-Open-Titel ist für Becker der Weltranglistenerste Carlos Alcaraz aus Spanien. «Die Ära Alcaraz hat begonnen. Das ist der neue Superstar der Szene. Wir können froh sein, so einen talentierten und charismatischen Spieler auf der Tour zu haben», sagte Becker über den 20 Jahre alten Wimbledonsieger. Gleichzeitig merkte der 55-Jährige mit Blick auf den serbischen Grand-Slam-Rekordturniersieger Novak Djokovic an: «Die Ära Djokovic ist noch nicht vorbei.»