Segelprofi Boris Herrmann hat das Ziel der Route du Rhum erreicht. Der Hamburger absolvierte den 3542 Seemeilen langen Transat-Klassiker von Saint-Malo in Frankreich über den Atlantik nach Guadeloupe in 14 Tagen, 15 Stunden, 21 Minuten und 41 Sekunden.
Den karibischen Zielhafen Pointe-à-Pitre erreichte er in der Nacht zum Donnerstag (Ortszeit). Als 24. der Profiklasse Imoca war der 41-Jährige 2 Tage, 21 Stunden, 45 Minuten und 16 Sekunden langsamer als Sieger Thomas Ruyant aus Frankreich.
Für den viermaligen Weltumsegler Herrmann spielte das Ergebnis bei seiner ersten Solo-Regatta nach der Zieldurchfahrt bei der Vendée Globe am 28. Januar 2021 aber nur eine untergeordnete Rolle. Sein Minimalziel hat er im laufenden Optimierungsprozess seines noch jungen Neubaus «Malizia – Seaexplorer» mit abgeschlossenem Rennen erreicht: die Qualifikation für seinen zweiten Vendée-Globe-Start 2024. Das gelang trotz technischer Probleme an Bord mit angezogener Handbremse im Sicherheits-Modus.
«Ich bin glücklich, im Ziel zu sein. Am Ende war es lang, wenn man recht weit zurückliegt. Es war das erste Mal, dass ich weit weg von meinen sportlichen Zielen geblieben bin», sagte Herrmann. «Gleichzeitig habe ich mir gesagt, dass alles gut ist. Das Hauptziel der Vendée-Globe-Qualifikation ist erreicht.» An der Solo-Weltumseglung will Herrmann in zwei Jahren zum zweiten Mal teilnehmen. Nach dem Rennen ist für ihn aber auch jetzt schon vor dem Rennen: Herrmann wird bereits am 15. Januar mit seinem Team Malizia vor Alicante ins The Ocean Race starten. Die Mannschaftsregatta führt ihre Teilnehmer über sechs Monate und neun Häfen um die Welt.