Borussia Düsseldorf verliert Champions-League-Titel wieder

Dem deutschen Tischtennis-Meister Borussia Düsseldorf ist der Champions-League-Titel 2022 endgültig wieder aberkannt worden.

Das gaben der europäische Verband ETTU und der Verein bekannt. Vorausgegangen war eine monatelange Auseinandersetzung zwischen der ETTU und ihrem eigenen Sportgericht.

Als Reaktion auf Russlands Angriff auf die Ukraine hatte die europäische Tischtennis-Union im März alle russischen und belarussischen Teams von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Da davon auch die beiden Champions-League-Halbfinalisten Fakel Orenburg und UMMC Jekaterinburg betroffen waren, wurden die Düsseldorfer nach ihrem Semifinal-Erfolg gegen den 1. FC Saarbrücken zum Champions-League-Sieger erklärt.

Beide russischen Clubs und der russische Verband legten gegen diese Entscheidung Einspruch ein und bekamen zumindest teilweise Recht. Nach einem Urteil des «Board of Appeal» der ETTU dürfen zwar russische und belarussische Nationalteams, nicht aber russische und belarussische Clubs von Europapokal-Wettbewerben suspendiert werden.

Die ETTU beantragte im Mai eine Überprüfung dieser Entscheidung, fügte sich nun aber zumindest in Teilen dem Sportgerichts-Urteil, um «die Spieler, Teilnehmer und die Integrität des Wettbewerbs zu schützen», wie es in der Mitteilung heißt. Nach Rücksprache mit allen betroffenen Clubs sowie dem Vermarkter der Champions League wurde die Saison 2021/22 ohne Sieger für beendet erklärt. Das «Board of Appeal» hatte zwar verfügt, dass alle ausstehenden Halbfinal- und Finalspiele noch ausgetragen werden müssen. Die Düsseldorfer erklärten jedoch frühzeitig, nicht gegen ein russisches Team anzutreten.

«Die Entscheidung der ETTU kommt für uns nicht unerwartet», sagte Borussia-Manager Andreas Preuß. «Die Vereine haben inzwischen andere Kader, haben neue Spieler unter Vertrag, andere dafür nicht mehr, so dass es schon technisch gar nicht mehr möglich ist, die Spiele noch auszutragen. In den letzten Wochen sind alle Argumente ausgetauscht worden. Jetzt gibt es ein Urteil und das akzeptieren wir.»