Profi-Boxweltmeisterin Christina Hammer und Ex-Weltmeisterin Ornella Wahner sind in der Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio gescheitert.
Beide verloren ihren jeweils ersten Kampf bei der Europa-Qualifikation in Paris. Die 30 Jahre alte Hammer unterlag in der 75-Kilo-Klasse der Schwedin Love Holgersson mit 2:3 Punktrichterstimmen. Wahner kassierte gegen die Rumänin Maria Nechta eine 0:5-Niederlage.
Die für ihre Olympia-Chance vorübergehend ins Amateurlager zurückgekehrte Hammer konnte ihre starke Form der jüngeren Vergangenheit nicht abrufen. Der Schützling von Trainer Michel Timm in Schwerin war zu passiv, um die einstige Jugend-Olympiasiegerin aus Schweden unter Druck zu setzen. Hammers Leistung gibt Rätsel auf, denn noch im April hatte sie sich beim Trainingslager in Irland in guter Form präsentiert. Seit drei Wochen fiel die Kurve jedoch stark ab. Gegen die Schwedin hatte das deutsche Lager ursprünglich einen Pflichtsieg eingeplant.
Auch die Schwerinerin Wahner, Timms zweiter Schützling in Paris, enttäuschte. In der 57-Kilo-Klasse, in der die 28-Jährige vor drei Jahren Weltmeisterin wurde, war die rumänische Rivalin die aktivere Boxerin, die mehr schlug und traf. Wahner konnte sich mit ihrer besseren Technik nicht durchsetzen. Beide deutsche Boxerinnen haben auch keine Chance mehr, sich über die Rangliste für Tokio zu qualifizieren.
In Paris sind weiterhin Nadine Apetz (69 kg/Köln) sowie Hamsat Shadalov (57 kg/Berlin), Ammar Riad Abduljabbar (91 kg/Hamburg) und Nelvie Tiafack (über 91 kg/Köln) im Einsatz. Bereits qualifiziert für Tokio ist der Berliner Hamsat Shadalov.