Der Chemnitzer Andreas Bretschneider darf sich bei den Turn-Weltmeisterschaften im japanischen Kitakyūshū Hoffnung auf den Einzug ins Finale am Reck machen.
Nach zwei von acht Durchgängen der Qualifikation im General Gymnasium liegt der 32-Jährige in der Rangliste an diesem Gerät mit 14,10 Punkten auf dem vierten Platz.
Bretschneider hatte in seiner Übung auch den Doppelsalto mit doppelter Schraube über der Stange gezeigt, der in den internationalen Wertungsvorschriften seinen Namen trägt. In der Schwierigkeit (D-Wert) kam er damit auf 6,2 Punkte. Für den Olympiastarter von Rio wäre es die dritte Teilnahme in einem WM-Finale am Königsgerät. 2013 in Antwerpen und 2015 in Glasgow hatte es mit den Plätzen sechs und fünf jeweils nicht zu einer Medaille gereicht. Der Vorkampf wird am Mittwoch (02.20 Uhr MESZ) fortgesetzt.
Der einzige Mehrkämpfer in der Fünfer-Riege von Bundestrainer Valeri Belenki, Carlo Hörr aus Schmiden, stieg vom Reck (12,00) und vom Pauschenpferd (11,30) vorzeitig ab und nimmt mit 76,498 Punkten im Klassement derzeit den elften Rang ein. Trotz der schwachen Leistung könnte der 23 Jahre alte WM-Debütant im Ringen um einen Platz im Endkampf der besten 24 Allrounder noch davon profitieren, dass knapp drei Monate nach den Olympischen Spielen viele Starter bei diesen Einzeltitelkämpfen auf einen kompletten Sechskampf verzichten und zahlreiche bewährte Kräfte gar nicht dabei sind. Bei den Deutschen fehlen unter anderem der Olympiazweite am Barren, Lukas Dauser (Unterhaching), und der EM-Zweite am Reck, Andreas Toba (Hannover).