Das Wort Revanche nahm niemand in den Mund. Und doch strebt Borussia Dortmund nach dem 0:4 vor zwei Wochen in Amsterdam Wiedergutmachung an. Ein Sieg im zweiten Duell mit den Niederländern (21.00 Uhr/DAZN) könnte den Weg in das Achtelfinale der Champions League ebnen.
Ausgangslage
Nach Siegen in den ersten beiden Gruppenspielen bei Besiktas Istanbul (2:1) und gegen Sporting Lissabon (1:0) schien der BVB (6 Punkte) dem Achtelfinale bereits nahe. Doch das 0:4 in Amsterdam hat den Einzug in die K.o.-Runde wieder in Gefahr gebracht. Bei einer neuerlichen Niederlage gegen Ajax (9) könnte Lissabon (3) mit einem Sieg über Istanbul (0) gleichziehen. In diesem Fall käme es für den Revierclub am 24. November in der portugiesischen Hauptstadt zu einem Endspiel um Rang zwei.
Personal
Die Dortmunder Stammkräfte Mahmoud Dahoud und Raphael Guerreiro machen zwar Fortschritte, sind aber gegen Amsterdam noch nicht wieder dabei. Damit fehlen neben Torjäger Erling Halaand weitere sieben Profis. Im Vergleich zum 2:0 am vorigen Samstag gegen Köln rückt nur Dan-Axel Zagadou wieder in den Kader. Der am Knie operierte Abwehrspieler war am vergangenen Samstag nach über halbjähriger Zwangspause für 69 Minuten in der U23 der Dortmunder zum Einsatz gekommen.
Gegner
Mit dem 4:0 über Dortmund ist die ohnehin schon große Wertschätzung für Ajax Amsterdam noch gestiegen. Das Team von Trainer Erik ten Hag verzückt die Fachwelt mit hohem Tempo und viel Spielwitz und führt die Tabelle der Gruppe C souverän mit neun Punkten und beachtlichen 11:1-Toren an. Dass der niederländische Meister mit Sebastien Haller den derzeit besten Schützen der Champions League stellt, passt ins Bild eines aufstrebendes Teams. «Mit Ajax kommt eine spielstarke Mannschaft, die auf Dominanz setzt. Man muss ertragen, dass sie mal ein paar Minuten den Ball haben», kommentierte BVB-Trainer Marco Rose. «Aber wenn wir den Ball haben, können sie uns nicht wehtun. Wir müssen mutiger Fußball spielen.»
Zuversicht
Die Dortmunder sind guter Dinge, dass sich die Schäden nach der Abreibung von Amsterdam in Grenzen halten. «Ergebnisse von vorherigen Spielen haben keine Auswirkung auf kommende», sagte Abwehrchef Mats Hummels. Ähnlich sieht es Trainer Rose und verwies auf die positive Reaktion seiner Mannschaft in den nach Amsterdam ausgetragenen Bundesligaspielen gegen Bielefeld (3:1) und Köln (2:0) sowie im Pokal gegen Ingolstadt (2:0): «Es hat uns schon beschäftigt, geärgert und gewurmt. Aber eine Verunsicherung in der Mannschaft habe ich nicht ausgemacht. Sie ist stabil geblieben. Vertrauen für Mittwoch sollte wieder genügend da sein.»