Youssoufa Moukoko war hin- und hergerissen zwischen sämtlichen Emotionen, die das Leben und der Fußball zu bieten haben.
«Es fühlt sich so wunderschön an. Unfassbar. Davon habe ich schon in der Jugend jeden Tag geträumt. Die Nacht wird auf jeden Fall lang», sagte der 17-Jährige, nachdem er durch das Joker-Tor (79.) beim 1:0 von Borussia Dortmund gegen den FC Schalke 04 zum Derby-Helden geworden war. Aber er hatte auch «Wut im Bauch, weil ich von Anfang an spielen wollte». Und er sorgte sich um seinen verletzten Kapitän Marco Reus: «Ich hoffe und bete, dass es nicht so schlimm ist. Er ist unser Kapitän. Wenn er auf dem Platz ist, fühlst du dich besser.»
Jüngster Derby-Schütze
Unmittelbar nach seinem 16. Geburtstag war Moukoko im Vorjahr, als Wunderkind gepriesen, auf die Bundesliga-Bühne geschossen. Nach gutem Start fiel er in ein Loch, erwog offenbar auch einen Vereinswechsel. Manche sagen die Flucht. Neben Erling Haaland gab es im Vorjahr wenig Raum zur Entfaltung. Als der ging, holte der BVB Sébastien Haller. Als der erkrankte, wurde Anthony Modeste verpflichtet. Dem manchmal übermotivierten und taktisch natürlich nicht ausgereiften Teenager trauten sie noch nicht die tragende Rolle im Sturm zu. Da Modeste in Dortmund noch fremdelt, wäre nun ein guter Zeitpunkt für den Durchbruch. Ein Anfang als jüngster Derby-Schütze der Geschichte ist gemacht.
BVB will mit Moukoko verlängern
Die Borussia will den am Saisonende auslaufenden Vertrag mit Moukoko unbedingt verlängern. «Er hat noch nicht unterschrieben. Aber wir sind sicher: Wir sind weiterhin der richtige Club für ihn und wollen die Geschichte weiterschreiben», sagte Sportchef Sebastian Kehl im Sport1-«Doppelpass» über den 17-Jährigen.
«Wir sind seit geraumer Zeit in Gesprächen. Beide Seiten wissen, was sie voneinander haben», sagte Kehl: «Youssoufa weiß, dass der nächste Schritt wichtig ist. Dass er einen Club braucht, der auf ihn baut. Dass der Junge jetzt schaut, wie er zum Zug kommt, ist normal. Er weiß aber auch, dass er mit 17 nicht den wirtschaftlich größten Vertrag unterschreiben muss.» Auf die Frage, wieso Moukoko noch nicht unterschrieben habe, sagte Kehl: «Manche Dinge gehören nicht in die Öffentlichkeit. Wir sind sehr eng, dafür brauchen wir die Öffentlichkeit nicht. Das kriegen wir hin.»
Forderungen, der gegen Schalke eingewechselte Moukoko müsse im nächsten Spiel am 1. Oktober beim 1. FC Köln für den noch fremdelnden Modeste von Beginn an spielen, bewertete Kehl zurückhaltend. «Er wird seine Chance bekommen und ist richtig nah dran. Aber das nächste Spiel ist für Tony auch ein ganz spezielles», sagte er. Modeste war im August aus Köln zur Borussia gewechselt. «Die Diskussion wird aber bald enden, weil wir bald alle drei Tage Spiele haben und jeden brauchen», sagte Kehl.