Chef der DFB-Ethikkommission erwartet Bestätigung im Amt

Bernd Knobloch will weiter als kommissarischer Vorsitzender der Ethikkommission des Deutschen Fußball-Bundes tätig sein.

«Ich bin gewählt und gehe davon aus, dass ich bestätigt werde», sagte der Jurist aus Frankfurt/Main auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit Bezug auf einen Bericht der «Süddeutschen Zeitung». Laut «SZ» ist das Thema «Bestimmung Vorsitz Ethikkommission» am Mittwoch auf der Tagesordnung einer DFB-Präsidiumssitzung. Es soll demnach einen Vorschlag geben, der zur Ablösung Knoblochs als Leiter der Kommission führen kann.

«Ich kann nicht sagen, ob es so ist. Davon weiß ich nichts», sagte Knobloch. «Ich weiß, dass das Thema auf der Tagesordnung steht, und ich gehe davon aus, dass es eine Bestätigung meinerseits geben wird. Das ist meine Erwartungshaltung.»

Nach Information der Zeitung soll die Ethikkommission mit einer Untersuchung zu einem möglichen Fehlverhalten von DFB-Interimspräsident Rainer Koch befasst sein. Es geht um die Handlungsweise des 62-Jährigen rund um die Frauen-Initiative «Fußball kann mehr», die den Verband – auch personell – nach dem Rücktritt von DFB-Präsident Fritz Keller reformieren will. Koch hatte alle Vorwürfe zurückgewiesen. Zu einer etwaigen Untersuchung gegen den Interimschef wollte Knobloch keine Stellungnahme geben.

Knobloch führt die Ethikkommission seit Herbst 2020 interimistisch, nach dem der gewählten Vorsitzende und SPD-Politiker Thomas Oppermann gestorben war. Neben Knobloch gehören dem Gremium noch der Theologe Nikolaus Schneider, die Korruptionsexpertin Birgit Galley und die Personalberaterin Irina Kummert an.

Wie der DFB auf dpa-Anfrage mitteilte, habe die Bestimmung eines Vorsitzenden der Ethikkommission nach dem Tod von Thomas Oppermann bereits vor einigen Sitzungen auf der Tagesordnung des Präsidiums gestanden. Sie habe aber bislang noch nicht abschließend abgearbeitet werden können. «Nach zwischenzeitlich erfolgter Einbindung der Mitglieder der Ethikkommission kann das Präsidium nunmehr eine Entscheidung treffen, um diese wichtige Kommission wieder vollständig arbeitsfähig zu machen», teilte der DFB mit.