Der Klimawandel und hohe Temperaturen werden nach Ansicht von Leichtathletik-Spitzenfunktionär Sebastian Coe den internationalen Wettkampfkalender verändern.
«Die Realität ist, dass wir in Zukunft alle mit dieser Herausforderung konfrontiert sind», sagte der 64 Jahre alte Präsident von World Athletics, der auch Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees ist, am Schlusstag der Spiele von Tokio. «Wir könnten mit den gleichen Temperaturen schon in Paris 2024 konfrontiert werden», warnte der Brite.
Die Verantwortungsträger müssten künftig flexibler sein, forderte Coe. Die Marathon-Läufe am Samstag und Sonntag waren ursprünglich wegen der Hitze in Tokio nach Sapporo verlegt worden, dort war es aber nicht kühler. Kurzfristig wurden die Rennen dann um eine Stunde auf 06.00 Uhr Ortszeit vorverlegt. Die hohen Temperaturen hatten bei den Sommerspielen auch zu Verlegungen im Tennis und beim Frauenfußball geführt.
«Man muss weder Verfechter noch Leugner des Klimawandels sein, um zu wissen, dass die Welt heißer wird», sagte der zweimalige Olympiasieger Coe. Es werde eine globale Diskussion rund um den Kalender und darüber geben, wie man Events ausrichtet.
Bei der vergangenen Leichtathletik-WM in Doha/Katar hatte es nach dem Marathon Szenen von völlig erschöpften Läufern gegeben, die ärztlich behandelt werden mussten. Coe betonte auch, dass Mitarbeiter ein Jahr mit Planungen beschäftigt seien, «um die Gesundheit der Athleten zu sichern». Die nächste WM findet im Juli 2022 in Eugene/USA statt: Bei den nationalen Titelkämpfen an gleicher Stelle gab es in diesem Jahr Temperaturen von bis zu 41 Grad.