Einen Tag dürfen sich Kevin-Prince Boateng und seine Hertha-Kollegen erholen, am Freitag geht die Vorbereitungsqual für die neue Saison weiter.
Der 34 Jahre alte Rückkehrer Boateng hat die Chefrolle beim Berliner Fußball-Bundesligisten in kurzer Zeit schon übernommen, von der nötigen Spielfitness ist er aber noch ein großes Stück entfernt, wie sein 45-Minuten-Einsatz beim 7:0-Testsieg beim Oberligisten MSV Neuruppin zeigte. «An Prince arbeiten wir, dass er fit wird. Und wenn er fit wird, dann kann er fußballerisch helfen. Er hat ein Auge wie kein anderer in der Mannschaft. Vertikale Qualität, gute Pässe, eine Führungsperson», sagte Trainer Pal Dardai zum Abschluss des ersten Trainingslagers zum prominenten Neuzugang.
Anhänger feiern den neuen Leader
In Neuruppin wurde Boateng von den Hertha-Fans unter den 1000 Anhängern bereits als «Fußballgott» gefeiert und besungen. Eine Gefahr sieht Dardai in der Rolle des gebürtigen Berliners, der nach 14 Jahren zu Hertha zurückgekehrt ist, nicht. «Das ist nicht schlimm. Er soll der Chef sein. Aber erstmal müssen wir ihn körperlich hinbekommen», betonte Dardai. Nach vielen Jahren bei Topclubs wie Tottenham Hotspur, dem AC Mailand und dem FC Barcelona sowie zuletzt einer Saison in der zweiten italienischen Liga will Boateng Hertha bei der Stabilisierung nach einer Saison mit Abstiegsangst helfen.
Er wolle immer gewinnen und das Optimale herausholen, sagte Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic zu Boateng. Beide hatten 2017/18 bei Eintracht Frankfurt schon zusammen gearbeitet. Auch neben dem Platz sei Boateng «eine ganz andere Persönlichkeit. Dafür haben wir ihn geholt», betonte der Manager: «Die Art und Weise, wie er mit den Jungs umgeht, ist ein Flashback für mich. Das macht Spaß. Den brauchen wir. Er macht es unglaublich positiv.»