Darts-Ass Clemens reist enttäuscht aus London ab

Nach seinem aufwühlenden Abenteuer in London wünschte sich Gabriel Clemens etwas Zeit zum Durchatmen.

«Es überwiegt die Enttäuschung. Ich habe verloren, die Laune ist gar nicht so gut. Erst danach realisiert man das mal, da kann ich viel Positives daraus ziehen», sagte der 39 Jahre alte Darts-Profi, nachdem er das WM-Halbfinale mit 2:6 gegen den englischen Weltklassespieler Michael Smith verloren hatte. Der Traum vom WM-Finale ist geplatzt.

Schaukämpfe und Galas stehen an

«Ich bin auf jeden Fall bereit für weitere Auftritte. Ich habe jetzt hoffentlich mal einen Tag frei. Dann freue ich mich darauf, wieder auf die Bühne zu gehen», sagte Clemens, der den herausragend spielenden «Bully Boy» als verdienten Sieger und Finalisten beglückwünschte. Die nächsten Wochen werden eher Schaukämpfe und Galas auf dem Programm stehen, bevor am letzten Januar-Wochenende (27. bis 29. Januar) mit dem Masters in Milton Keynes wieder der Sport in den Mittelpunkt rückt.

Clemens hatte im Alexandra Palace, in den seit Weihnachten täglich mehrere hundert deutsche Fans kamen, deutsche Darts-Geschichte geschrieben. Erst schaffte er es als erster Deutscher in ein WM-Viertelfinale – dann besiegte er in diesem größten Spiel seiner bisherigen Laufbahn auch noch den walisischen Primus Gerwyn Price mit 5:1. «Die Stimmung war fantastisch im Ally Pally», lobte Clemens nach seinem Halbfinale. Selbst gegen den sportlich überlegenen Weltklassemann Smith war das Publikum in London eher auf der Seite von Clemens.

Clemens glaubt nicht an eigene Premier-League-Teilnahme

Clemens glaubt trotz seines Halbfinal-Einzugs nicht an eine eigene Teilnahme an der Premier League. «Nein, das ist mehr Wunschdenken als alles andere. Premier League ist ein megageiles Turnier, aber da gibt es andere, die das mehr verdient haben als ich», sagte er bei DAZN.

Die Premier League wird mit acht Spielern bestritten, die ersten Vier der Rangliste sind gesetzt. Verschiedene Medien hatten am Montag berichtet, dass Clemens eine sogenannte Wildcard für das Einladungsturnier bekommen könnte. Bisher hat noch kein Deutscher permanent an der Premier League teilgenommen. Max Hopp bekam 2019 bei der Station in Berlin einen Gastauftritt für einen Abend. Clemens wird in der Weltrangliste in die Top 20 vorrücken, ist von den besten Zehn aber noch weit weg. Dafür hätte er in London den WM-Titel gebraucht.