Darüber spricht das Fahrerlager in der Türkei auch

Was hält Sebastian Vettel von der Expansion des Formel-1-Kalenders auf 23 Rennen? Welcher heißen Tätigkeit hat sich Valtteri Bottas zuletzt gewidmet? Bunte Themen aus dem Fahrerlager in Istanbul.

Deutscher Mahner: Im kommenden Jahr will die Formel 1 endlich 23 Grand Prix austragen. Das wäre Rekord. Sebastian Vettel warnt aber vor der Belastung für die Teammitarbeiter. «Man kann es sich ausrechnen. Wenn wir 52 Wochenenden im Jahr haben, 23 davon als Rennen fahren und es ein paar Monate im Jahr gibt, in denen wir an den meisten Orten der Welt keine Rennen veranstalten können, ergibt das eine sehr intensive Saison», mahnte der Aston-Martin-Pilot. «Das Ziel sollte sein, unsere Saison nachhaltig durchzuführen, nicht nur für unsere Umwelt, sondern auch mit Blick auf die menschlichen Ressourcen.» Ob nun Mechaniker oder sonstige Mitarbeiter: Viele Teammitglieder hätten Familie oder Kinder, um die sie sich kümmern wollen, berichtete Vettel.

Britischer Biker: Lewis Hamilton liebt die Geschwindigkeit. Deshalb ist es für den britischen Mercedes-Piloten auch frustrierend, wenn er im Alltag mit seinem privaten Auto im Verkehr feststeckt. Um so etwas zu vermeiden, schnappt sich Hamilton lieber ein Motorrad. Dann könne er auch mittig zwischen den Wagen durchrauschen, sagte der 36-Jährige. «Das ist doch gar nicht erlaubt, oder?», wunderte sich Haas-Pilot Mick Schumacher auf der Pressekonferenz. «Das wusste ich nicht», antwortete Hamilton lachend und ergänzte: «Ich mache es trotzdem.»

Finnischer Kaffee-Juror: Valtteri Bottas mag einen schmackhaften Kaffee. Im Fahrerlager sieht man Lewis Hamiltons Teamkollegen oft mit einem Pappbecher herumlaufen. Der finnische Mercedes-Pilot, der kommende Saison für Alfa Romeo fährt, ist auch Mitbesitzer einer Rösterei. Bottas war nun sogar einer von drei Juroren einer Brüh-Meisterschaft in seiner Heimat. Innerhalb von zwei Stunden habe er rund 27 verschiedene Sorten gekostet, erzählte der 32-Jährige. «Das war eine ziemlich schöne Erfahrung.» Anschließend habe er «eine Menge Energie» gehabt.

Italienischer Nichtssager: Nur noch ein Cockpit für 2022 ist frei – und das gibt es bei Alfa Romeo. Valtteri Bottas kommt von Mercedes und ersetzt Kimi Räikkönen. Aber was geschieht mit Antonio Giovinazzi als aktuell zweitem Fahrer? Er hoffe auf baldige Klärung, sagte der Italiener. «Man will wissen, wo man nächstes Jahr fährt.» Giovinazzis Formel-1-Zukunft ist ungewiss. Ein heißer Kandidat für die Nachfolge ist der chinesische Formel-2-Fahrer Guanyu Zhou, der eine üppige Mitgift verspricht.