Darüber spricht das Formel-1-Fahrerlager in Japan

Im Formel-1-Fahrerlager gibt es kurz vor Saisonende einige viel diskutierte Themen. Die Zukunft von Mick Schumacher wird ebenso besprochen wie das wechselhafte Wetter beim anstehenden Grand Prix am Sonntag im japanischen Suzuka.

In Asien kann außerdem Max Verstappen erneut Weltmeister werden. Dafür muss der Red-Bull-Star acht WM-Punkte mehr als Charles Leclerc im Ferrari und sechs mehr als sein Teamkollege Sergio Perez einfahren. Zunächst steht am Samstag (8.00 Uhr/Sky) das Qualifying an.

Vermeidbarer Unfall

Der Einschlag von Mick Schumacher in die Streckenbegrenzung beschäftigte sein Haas-Team noch lange nach dem Training. «Das ist überaus enttäuschend», sagte Teamchef Günther Steiner und ergänzte, dass die Schäden «beträchtlich» seien. Auch wenn Schumacher das selbst nicht glaubt, könnte der selbst verschuldete Unfall auch einen Einfluss auf seine Vertragsgespräche haben. Noch kämpft er um einen neuen Vertrag für 2023, Steiner wollte solche teuren Abflüge aber eigentlich nicht mehr sehen. Der Crash könnte Haas bis zu einer halben Million Euro kosten

Starke Konkurrenz

Mercedes landete im verregneten Training zwar vor Verstappen und Leclerc ganz vorne, rechnet in der Qualifikation aber trotzdem mit der Konkurrenz. «Ich schätze, dass Ferrari und Red Bull schnell sein werden, und ich hoffe, dass auch wir schnell sein werden – so wie ich es jede Woche tue!», sagte Rekordweltmeister Lewis Hamilton. Der Brite wurde hinter Landsmann George Russell Zweiter und will im Kampf um die Pole Position eingreifen. «Wir werden um die ersten sechs Plätze kämpfen», sagte Russell.

Kostendeckel

Seit mehr als einer Woche hält die Formel 1 die Frage in Atem, ob ein Team in der Vorsaison mehr Geld als erlaubt ausgegeben hat. Spekuliert wird über Red Bull und Aston Martin. Am Montag soll endlich Klarheit herrschen, wenn der Motorsport-Weltverband Fia das Gutachten zu seiner Kostendeckelüberprüfung vorstellt. Sollten die Rennställe die Budgetgrenze von 148,6 Millionen US-Dollar überschritten haben, fordern die ersten aus der Szene schon Strafen. «Wenn man sich daran nicht hält, hält man sich eigentlich an gar nichts mehr», sagte der frühere Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bei Sport1.

Schwerer Abschied

Der Kurs in Suzuka ist Sebastian Vettels Lieblingsstrecke im Kalender der Formel 1. Die Japaner lieben Vettel, in ihrem Land ist der 35-Jährige ein Superstar, den sie gerne auch in Zukunft wieder sehen würden. Viele Geschenke bekam der Hesse bei seinem letzten Auftritt in Fernost vor dem Karriereende im November. «Das ist einfach fantastisch, das Rennen hier ist wohl am ehesten mit dem Deutschland-Rennen zu vergleichen», sagte Vettel in Anlehnung an die vielen deutschen Fahnen auf den Tribünen: «Es ist einfach super, so viel Unterstützung zu bekommen.»

Wechselhaftes Wetter

Dem Dauerregen am Freitag sollen am Samstag trockene Bedingungen folgen. Für die Fahrer und Rennställe wird das bei der Jagd nach der Pole Position eine besondere Herausforderung, da ganz andere Einstellungen an den Autos notwendig sind. Außerdem: Am Sonntag soll es in der Präfektur Mie an der Pazifikküste wieder kräftig regnen. Nur wer alle Bedingungen beherrscht, hat in Suzuka eine Chance auf den Sieg. Gelingt dieser Max Verstappen und der Niederländer dreht auch noch die schnellste Runde, ist er sicher zum zweiten Mal Weltmeister. Auch andere Konstellationen reichen ihm schon aus, um als Champion seinen Titel erfolgreich zu verteidigen.

Thomas Wolfer, dpa