Darüber wird gesprochen im Fahrerlager von Mexiko

Es ist das Aufreger-Thema: die Strafe gegen Red Bull. Nur «widerwillig» akzeptiert vom Weltmeister-Rennstall. Der Teamchef legt nach seiner Abrechnung Richtung Konkurrenz noch mal nach.

Einen Verstoß mit Budgetüberziehung konnte die Fia aber eben nur bei Red Bull feststellen. Erledigt ist die Angelegenheit vor den Sportinstanzen, nicht aber im Fahrerlager, wo es unter anderem auch um die Karriere-Fortsetzung des erfolgreichsten Piloten mit 37 geht.

Red Bull zwischen Sorge und Wutansage

Es geht um Zehntelsekunden pro Runde, die entscheidend sein können. Red Bull gegen Ferrari und Mercedes und womöglich noch andere. Die Strafe gegen das Team motiviere sie nur noch mehr, gab Teamchef Christian Horner zu verstehen. 0,25 bis 0,5 Sekunden könnten dem Red-Bull-Modell 2023 fehlen, rechnet er vor, weil das Team zehn Prozent der Zeit im Windtunnel durch die Mehrausgaben 2021 aufgebrummt bekommen hat.

«Die Strafe ist hart, aber sie ist gerade noch am Limit, wo wir glauben, dass wir in den nächsten Jahren trotz der Einschränkungen wettbewerbsfähig sein können», urteilte Motorsportchef Helmut Marko beim Sender Sky. Klar ist aber auch: Es wird das ohnehin schnell mal angespannte Verhältnis von Red Bull und den Verfolgern weiter befeuern. Lobbyarbeit warf Horner den anderen Teams vor, die harte Strafen gefordert hatten. 

Hamilton und ein neuer Vertrag

Anfang kommenden Jahres wird Lewis Hamilton 38 Jahre alt. Sein aktueller Vertrag bei Mercedes ist noch bis Ende 2023 gültig. Gedanken, wie es danach weitergehen soll, macht er sich jetzt schon. Und die Richtung ist klar: Fortsetzung der Mission. Und das nicht nur für ein Jahr. Dass auch mit 41 Jahren noch Topleistungen möglich sind, beweist immer wieder der eben so alte Fernando Alonso, einst mal Hamiltons Teamkollege bei McLaren.

Der Brite peilt bei Mercedes – seit 2013 fährt er für das deutsche Werksteam – einen mehrjährigen Vertrag an, wie er in Mexiko-Stadt verlauten ließ. Die Sache mit einem Ruhestand gefalle ihm ehrlich gesagt nicht, sagte er auch. «Wir haben noch viel mehr zu erledigen als Team, als Einzelner im Team, wir haben noch viel mehr zu erledigen als Sport und ich möchte Teil dieser Veränderung sein.»

Sergio Perez und die Begeisterung in Mexiko

Er hat zwei Ziele noch in diesem Jahr. Das eine könnte bei der Erfüllung des anderen ganz dienlich sein. Gewinnt Sergio Perez sein Heimrennen in Mexiko, wäre er der erste Mexikaner, dem das gelingt – und er würde auf den angestrebten zweiten Platz im Klassement hinter seinem Teamkollegen, Weltmeister Max Verstappen, klettern.

Ob der Niederländer, der seinerseits einen alleinigen Saisonsieg-Rekord – 13 hat er wie Michael Schumacher 2004 und Sebastian Vettel 2013 – im Blick hat, seinem Kollegen den Sieg am Sonntag (21.00 Uhr MEZ/Sky) überlassen würde, bleibt abzuwarten. Die mexikanischen Fans auf dem Stimmungskurs wären jedenfalls komplett aus dem Häuschen. Und Perez erst. Zu Wochenbeginn hatte sich der 32-Jährige bei einer Demofahrt in seiner Heimatstadt Guadalajara vor rund 140.000 Fans schon mal eingestimmt.