Das muss man wissen zum Großen Preis der USA

Max Verstappen kann sich schon wieder krönen. Diesmal mit dem Team. Red Bull steht vor dem Gewinn der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft beim Großen Preis der USA. Doch das ist nicht das einzige, was die Formel 1 in Austin in Fahrt hält.

Dabei dürften die erschreckenden Bilder aus dem verregneten Suzuka auch noch mal eine große Rolle im sonnigen Texas spielen. Ebenso die weiter offene Zukunft von Mick Schumacher beim Heimrennen seines Teams.  

Was gibt es noch zu gewinnen? 

Nichts weniger als einen Titel. 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020 und 2021 siegte Mercedes in der Konstrukteurs-Wertung. Vom Prestige hinter der Fahrerwertung, von der finanziellen Bedeutung davor. Die Rangfolge dient dem Verteilerschlüssel der TV-Gelder. Und in diesem Jahr steht auch hier die Krönungs-Rückkehr des einstigen Serien-Triumphators Red Bull bevor. 2013 gewann Red Bull zuletzt die Team-WM. Mit 165 Punkten Vorsprung auf Ferrari reist das Team mit einer souveränen Führung an, bleiben nach dem Rennen noch 147 Zähler mehr als die Scuderia übrig, ist die nächste Titelparty perfekt.

Und es geht auch noch um einen Rekord. 2004 gewann Michael Schumacher im Ferrari in seinem letzten Weltmeister-Jahr 13 Rennen in einer Saison. 2013 gelang das Sebastian Vettel im Red Bull, ebenfalls in seinem letzten Titeljahr. Max Verstappen, der alte und seit Japan vor anderthalb Wochen auch neue Champion, gewann bisher zwölf Saisonrennen. Siegt er in Austin, zieht er mit Schumacher und Vettel gleich – und hat danach noch drei Möglichkeiten, sie zu überholen.

Wie geht es mit Mick Schumacher beim Heimrennen seines Teams weiter? 

Mick Schumacher ist nicht zu beneiden. Teamchef Günther Steiner preist und umgarnt nun sogar in Daniel Ricciardo einen Piloten, der gar kein Interesse an Haas zu haben scheint. Und unverblümt spricht er auch vom Kontakt mit Nico Hülkenberg und dem Gefühl, dass das Feuer im 35-Jährigen noch brenne. Für Mick Schumacher gibt’s nur die Erkenntnis: Er muss liefern.

Vom Teambesitzer kommt die Ansage: Schumacher entscheide allein über einen neuen Vertrag, aber halt mit Ergebnissen. Der Teamchef pflichtet bei: Punkte müssen her. Dabei hat der Wagen im Saisonverlauf nachgelassen, Mick Schumacher sich nach Fehlern und teuren Unfällen dagegen gesteigert. Dass nun vier Rennen Beleg für die finale Beurteilung nach fast zwei gemeinsamen Jahren werden sollen, ist auf jeden Fall bemerkenswert. Den Druck wälzt der Rennstall jedenfalls komplett auf Schumacher ab.

Ist mit einem Nachspiel wegen des Bergungskran-Vorfalls in Japan zu rechen? 

Garantiert. Die Fahrer werden das Thema beim Meeting am Freitag zweifelsohne ansprechen. In Japan hatten sie es schon gemacht, nachdem es bereits in Singapur zu einem ähnlichen Vorfall gekommen sein soll. Dass in Suzuka ein Abschleppwagen auf der Strecke stand, während Autos in entgegengesetzter Richtung drauf fuhren, sorgte für Entsetzen und Wut. Es geht um nichts weniger als die Gesundheit und das Leben der Piloten.

Was macht das Rennen in Austin besonders? 

Es wird wieder ein Formel-1-Festival. Mit Argwohn war Austins Einstieg einst betrachtet worden. 2012 war das. Seitdem hat sich der Kurs in Texas mehr als etabliert. Eine spektakuläre Strecke, Pathos, Action und ein Showprogramm der Superlative. Diesmal führt Ed Sheeran die namhafte Künstlerliste an. Und das zieht: 400.000 Zuschauerinnen und Zuschauer werden am Wochenende erwartet. 

Jens Marx, dpa