Christoph Daum sorgt sich wegen der zahlreichen Trainerwechsel in der Bundesliga um den deutschen Club-Fußball.
«Diese hohe Fluktuation, die wir auf den Chef-Trainerposten haben, die halte ich nicht für zielführend für den deutschen Fußball», sagte der langjährige Bundesliga-Trainer beim Medienevent «Bild100 Sport» in Berlin.
Seine Meinung begründete der 68-Jährige damit, dass diese Veränderungen auch immer eine Umstellung in vielen Bereichen mit sich bringen. «Ein Trainerwechsel bedeutet für die Spieler auch immer wieder einen Wechsel des Spielsystems, der Ansprache, der Mannschaftsführung. Das heißt eine permanente Neuorientierung, die auch dann immer wieder seine Zeit braucht», erklärte Daum.
Am Freitag hatte Borussia Dortmund mit dem Ende der Zusammenarbeit mit Trainer Marco Rose überrascht. Zuvor hatten sich in der Bundesliga der VfL Wolfsburg von Florian Kohfeldt, die TSG 1899 Hoffenheim von Sebastian Hoeneß, der FC Augsburg von Markus Weinzierl und Borussia Mönchengladbach von Adi Hütter getrennt. Auch Aufsteiger FC Schalke 04 sucht nach dem Abschied von Interimstrainer Mike Büskens einen neuen Coach.
Nach Ansicht von Daum fokussieren sich die Vereine zu sehr auf die Verpflichtung eines Cheftrainers und würden dabei vernachlässigen, auch dessen Co-Trainer und Assistenten zu betrachten. «Was ich immer wieder mitbekomme ist, man stellt einen Chef-Trainer ein und das Team, was zwei, drei, fünf Leute umfasst, wird eigentlich überhaupt nicht groß gecheckt», sagte der frühere Coach von Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und des 1. FC Köln.
Es sei unheimlich wichtig, dass man den gesamten Trainer-Staff sehe und nicht alles am Cheftrainer festmache. «Dort haben wir sicherlich, was die Vereine anbelangt, Steigerungspotenzial, um im Fußball auf Kontinuität zu setzen, was dort sehr wichtig ist», befand Daum.