Die deutschen Skilangläufer haben bei den Olympischen Winterspielen in China den Medaillen-Coup der deutschen Frauen nicht nachmachen können.
Dennoch zeigten Janosch Brugger, Friedrich Moch, Florian Notz und Lucas Bögl im Schneetreiben von Zhangjiakou über 4 x 10 Kilometer ein couragiertes Rennen. Einen Tag nach dem Staffel-Silber durch Katherine Sauerbrey, Katharina Hennig, Victoria Carl und Sofie Krehl belegte das Männer-Quartett Platz fünf.
Überlegene Olympiasieger wurden die Russen, Silber ging an Norwegen vor Frankreich. Der deutsche Schlussläufer Bögl kam fast drei Minuten nach dem Sieger ins Ziel, zu Bronze fehlten mehr als 1:40 Minuten. Deutsche Langlauf-Männer hatten zuletzt 2006 in Turin mit Silber eine olympische Staffel-Medaille gewonnen.
Die Russen hatten gleich zu Beginn durch ihren Startläufer Alexej Tscherwotkin ihre Dominanz gezeigt. Brugger versuchte erst gar nicht mit dem Russen mitzugehen, hielt sich aber immer vorne in der Verfolgergruppe auf und wechselte als Zweiter zu Moch. «Ich habe nicht ganz so die Eier gehabt, mit dem Russen mitzugehen, was sich aber zu 100 Prozent ausgezahlt hat», sagte Brugger.
Auch Moch hielt lange Zeit noch mit. Erst Notz als dritter Läufer musste abreißen lassen und Norwegen, Frankreich und Schweden ziehen. «Es war heute sehr, sehr hart. Ich habe alles gegeben. Von dem her kann ich mir nichts vorwerfen», sagte er. «Die Franzosen, Schweden und Norweger waren mir heute eine Nummer zu groß.» Bundestrainer Peter Schlickenrieder merkte an, dass Notz noch vier Wochen vor Olympia erkrankt war: «Das merkt man einfach.» Bögl konnte als letzter deutscher Starter den fünften Platz nur noch verwalten.
Dennoch machte das Ergebnis Mut. Bei der WM 2021 in Oberstdorf hatte die deutsche Männer-Staffel nur Platz sieben erreicht.