Im Eiltempo sind die deutschen Tischtennis-Teams ins olympische Viertelfinale von Tokio eingezogen.
Die Frauen-Auswahl setzte sich am Sonntag zunächst mühelos mit 3:0 gegen Australien durch, ehe am Abend auch die Männer um Dimitrij Ovtcharov sogar ohne Satzverlust mit einem 3:0 gegen Portugal den Sprung unter die besten Acht schafften. Damit können beide Teams weiter auf einen ähnlichen Erfolg wie vor fünf Jahren in Rio de Janeiro hoffen. Damals hatten die Frauen Silber erobert und waren erst im Finale an den übermächtigen Chinesinnen gescheitert. Die Männer holten Bronze.
Im Achtelfinale gegen Portugal hatten Timo Boll und Patrick Franziska im Auftakt-Doppel nur zu Beginn leichte Schwierigkeiten. Nach 33 Minuten war dann aber ein 3:0 (17:15, 11:4, 11:9) gegen Joao Monteiro und Tiago Apolonia perfekt. Ovtcharov, der in Tokio bereits Bronze im Einzel feiern konnte, bezwang danach Marcos Freitas ebenfalls 3:0 (11:9, 11:7, 11:6). Auch Boll blieb gegen Apolonia ohne Satzverlust (11:3, 11:9, 11:8).
Gegner nun Taiwan
«Es war ein sehr gutes Spiel von uns. Nach dem ersten Satz im Doppel waren alle Sätze sehr überzeugend», sagte Bundestrainer Jörg Roßkopf. Nächster Gegner ist nun am Dienstag (7.30 Uhr MESZ) das an Nummer sieben gesetzte Taiwan. «Das ist das schwerste Los, das man kriegen kann», sagte Ovtcharov, der das Spiel um Platz drei im Einzel gegen Lin Yun-Ju aus Taiwan erst nach der Abwehr von drei Matchbällen gewonnen hatte.
Die deutschen Frauen müssen noch bis Montag warten, ehe Südkorea und Polen den Kontrahenten für das Viertelfinale ermitteln. Gegen Australien zeigten die an Position drei gesetzten Han Ying, Petrissa Solja und Shan Xiaona im Metropolitan Gymnasium eine gute Leistung.
Frauen-Team souverän gegen Australien
«Wir sind so stark zusammen. Das war ein super Spiel, auch wenn Australien für die erste Runde ein dankbares Los ist», sagte Solja: «Aber wir haben uns diese Auslosung auch verdient, weil wir Top Vier gesetzt sind.» Die Europameisterin rechnet nun mit Südkorea als nächstem Gegner. «Mit besseren Gegnern steigern wir erfahrungsgemäß auch unsere Leistungen. Alle Gegner hier haben einen Mega-Respekt vor uns und wir können sehr selbstbewusst sein», sagte Solja.
Die Doppel-Europameisterinnen Solja (27 Jahre) und Shan (38) hatten zu Beginn beim 3:0 (11:1, 11:5, 11:4) keinerlei Probleme mit den überforderten Melissa Tapper und Michelle Bromley. Han (38) hatte anschließend gegen die ebenfalls in China geborene Lay Jian Fang kleinere Schwierigkeiten. Sie musste beim 3:2 (13:11, 9:11, 11:4, 7:11, 11:2) im ersten Einzel zwei Sätze gegen die 48-Jährige abgeben. Shan machte mit einem 3:0 (11:2, 11:3, 11:9) gegen Bromley den Erfolg gegen die an Position 16 gesetzten Australierinnen perfekt.