Der Deutsche Fußball-Bund hat die umstrittene Abseitsentscheidung von Schiedsrichter Daniel Schlager beim 2:1 des VfL Bochum gegen Borussia Mönchengladbach als korrekt beurteilt. Zuvor hatte schon der Unparteiische selbst sie verteidigt.
«Aufgrund der neuen Regelauslegung handelt es sich nicht um ein kontrolliertes Spielen, da er sich im Zweikampf befindet. Daher war für uns die Entscheidung Abseits die Konsequenz», sagte der 32-Jährige dem TV-Sender Sky.
Schlager: «Es ist eine Abwehrsituation»
Gladbachs Ramy Bensebaini hatte in der 82. Minute das vermeintliche 2:2 erzielt. Schlager nahm den Treffer nach Ansicht der Videobilder zurück, weil Vorbereiter Jonas Hofmann aus seiner Sicht strafbar im Abseits gestanden hatte. Der Ball war von Bochums Abwehrspieler Vasilios Lampropoulos zu Hofmann geklärt worden.
Für den DFB verwies Ex-Referee Peter Sippel als Sportlicher Leiter Bundesliga auf eine Präzisierung durch die internationalen Regelhüter vor dieser Saison. Aufgrund des notwendigen Ausfallschritts von Lampropoulos zum Ball handele es sich um ein nicht kontrolliertes Spielen und nicht um einen technischen Fehler. Sippel nannte die Aktion «eine Abwehraktion in Not».
Schlager sagte: «Es ist eine Abwehrsituation. Der Spieler probiert den Ball zu klären, aber das tut er nicht kontrolliert. Wenn er das kontrolliert macht, spielt er ihn in Richtung Mittelkreis. Wenn er in Bedrängnis ist, hat er nicht die Zeit und Kontrolle über die Situation. Daher ist es unkontrolliert und es ist keine neue Abseitsbewertung erforderlich.»
Gladbachs Kramer: «Ein geklautes Tor»
Die Gladbacher hatten die Entscheidung nach der Partie deutlich kritisiert. «Das ist ein geklautes Tor meiner Meinung nach», sagte Mittelfeldspieler Christoph Kramer. «Es ist ja die Regel, wenn er unkontrolliert ist, dann ist es Abseits. Wenn das ein unkontrollierter Ball war, dann Hut ab. Der Innenverteidiger von Bochum hat ein richtig gutes Spiel gemacht. In der Situation war es nicht unkontrolliert, sondern Unvermögen, weil er den Ball klar spielen kann und ihn einfach nicht richtig trifft», schilderte Kramer seine Sicht der Szene.
In der strittigen Szene schoss Lampropoulos den Ball aus dem Strafraum. Direkt aufs Tor wäre der Ball nicht gekommen, Torgefahr hätte insofern bestanden, als dass sich mehrere Gladbacher in der Nähe befanden.