DFB würde «auf die Knie» gehen – damit Popp nicht aufhört

Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften beim DFB, mag sich eine Karriereende von Kapitänin Alexandra Popp derzeit nicht vorstellen.

«Poppi ist mehr als ein Geschenk für uns. Ich würde auf die Knie gehen und bitten, dass sie nach dem Turnier weitermacht», sagte der 47-Jährige am Rande der Fußball-Weltmeisterschaft in Australien bei «Bild». Die 32-Jährige vom VfL Wolfsburg hatte wenige Tage vor dem Turnier erklärt, dass sie keine Lust habe, sich derzeit damit zu beschäftigen. 

Dies sei keine Entscheidung, die sie heute oder morgen treffen werde. «Grundsätzlich wird es ein Gefühl sein, das ich in meinem Bauch haben werde, dass ich sage: Jetzt ist Zeit aufzuhören oder nicht», sagte Popp. «Aber ich stehe hier gerade vor der Weltmeisterschaft (…) und darüber schon übers Karriereende zu sprechen – da habe ich gerade keine Lust drauf, muss ich sagen.» 

Zwei Kopfballtore zum Auftakt

Popp hatte beim 6:0-Auftaktsieg gegen Marokko in Melbourne die ersten beiden Tore für das deutsche Team per Kopf erzielt. In 129 Länderspielen traf sie bereits 64 Mal. Erstmals kam sie 2010 gegen Nordkorea in der deutschen Auswahl zum Einsatz. Weltmeisterin war Popp noch nie, aber 2016 Olympiasiegerin und im vergangenen Jahr EM-Zweite. Mit sechs Toren stieg sie in England zum deutschen Star auf.    

«Poppi ist einfach einmalig mit ihrer Präsenz auf dem Platz, aber auch darin, wie sie die Mannschaft führt. Ich bin echt ein Fan von ihr, weil sie auch unsere Tugenden darstellt», sagte Chatzialexiou. «Sie ist eine klassische Mittelstürmerin und eine Spielerin, die vorangeht. Sie würde uns sehr fehlen.» Für die DFB-Frauen stehen nächstes Jahr die Olympischen Spiele in Paris an – wenn sie sich über die Nations League dafür qualifizieren. 2025 ist die EM in der Schweiz. Für die WM 2027 hat sich unter anderem der DFB gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden beworben.