Rudy Fernandez hüpfte über das Parkett von Berlin und freute sich wie ein kleines Kind. Auch im Alter von 37 Jahren und mit der Erfahrung von drei EM-Titeln, zweimal WM-Gold und zwei olympischen Finals ließ sich der Routinier die Euphorie über den Einzug ins nächste große Endspiel nicht nehmen.
«Wir haben eine Medaille garantiert. Ich erinnere mich, wie jeder gesagt hat, dass wir im Achtelfinale rausfliegen», sagte Fernandez nach dem 96:91-Halbfinalsieg über Gastgeber Deutschland voller Genugtuung.
Nun geht es mal wieder gegen den Dauerrivalen Frankreich. «Die Franzosen sind ein großartiges Team, wir werden das nächste große Endspiel genießen», kündigte Fernandez an. Während seine langjährigen Nationalmannschaftskollegen wie José Calderon, Juan Carlos Navarro, Pau Gasol und Marc Gasol im Lauf der Zeit aufgehört haben, ist Fernandez immer noch an Bord.
«Rudy Fernandez ist ein abgezockter Haudegen, der schon lange dabei ist», sagte Deutschlands Superstar Dirk Nowitzki, der selbst 2005 im EM-Halbfinale gegen das damalige Talent spielte, bei RTL. Wie sich Spaniens Team verändert hat, verdeutlicht eine Aussage von Chefcoach Sergio Scariolo: «Diese Medaille war die, die wir am wenigsten erwartet haben. Aber auch die, die uns am meisten zufriedenstellt.»