Die Europäische Fußball-Union UEFA setzt vor der EM weiter auf eine Lösung in der offenen Frage zur Einreise von Menschen aus England nach Deutschland.
Man diskutiere «derzeit mit der deutschen Regierung» die Einreisebestimmungen angesichts der Coronavirus-Pandemie, sagte Turnierdirektor Martin Kallen der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Die deutsche Regierung präsentierte uns eine Lösung. Wir haben sie noch nicht konkret auf dem Tisch. Aber klar ist: Unser Ziel muss sein, dass keine Quarantäne verordnet wird. Mit negativen Tests sollte das möglich sein.»
Großbritannien gilt wegen der Verbreitung der Variante Delta (B.1.617.2), die zuerst in Indien entdeckt wurde, als Virusvariantengebiet. Aus diesen dürfen derzeit nur noch deutsche Staatsangehörige und Menschen mit Wohnsitz in Deutschland in die Bundesrepublik einreisen. Alle müssen verpflichtend für 14 Tage in Quarantäne, niemand kann sich mit einem negativen Corona-Test davon befreien. «Das könnte zum Problem werden, wenn eine Mannschaft in London gespielt hat und darauf zum Viertelfinale nach München reisen muss», sagte Kallen, Chef-Organisator der UEFA für die Endrunde.
Kanzleramtsminister Helge Braun hatte zuletzt der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» gesagt, dass das Innen- und Gesundheitsministerium beraten, «welche Personengruppen mit welchen Schutzkonzepten» zum Turnier nach Deutschland kommen dürfen.
Im Falle einer Corona-Infektion eines Spielers gelten laut Kallen nur in Schottland andere Regeln als an den weiteren zehn Spielorten der EM, die am Freitag beginnt. Normalerweise gehe der betroffene Spieler in Isolation, die anderen könnten bei einem negativen Ergebnis weiter trainieren. Wenn ein Spieler oder Begleiter hingegen in Schottland positiv getestet wird, muss sich die ganze Mannschaft in Quarantäne begeben – selbst wenn alle anderen negativ getestet werden.