Diskuswerferin Müller beendet Karriere als Istaf-Achte

Um den Sieg ging es für Nadine Müller nicht mehr, im Mittelpunkt stand die lange Zeit beste deutsche Diskuswerferin beim Istaf trotzdem noch einmal.

Die 36-Jährige aus Halle/Saale beendete im Olympiastadion mit dem letzten Wettkampf ihre lange Karriere. Nachdem der letzte Wurf im Fangnetz gelandet und Müller mit 55,73 Metern Achte geworden war, bildeten die bisherigen Konkurrentinnen auf dem Rasen ein Spalier für sie.

«Ich habe versucht, das alles noch mal aufzusaugen und genießen», sagte sie danach in der ARD. «Berlin ist ein bisschen mein zweites Zuhause geworden.»

37.000 Zuschauer im Berliner Olympiastadion

Die Olympia- und EM-Zweite Kristin Pudenz, inzwischen die deutsche Nummer eins, rechnete schon im Vorfeld mit der einen oder anderen Träne nach dem Abschied. Pudenz verwies auf die Rolle, die Müller jenseits der Konkurrenz im Wurfring auch eingenommen hat. «Es ist immer schön, wenn man jemand an seiner Seite hat – ich will nicht sagen, Mutti -, wenn man ahnungslos ist», sagte die Potsdamerin und erinnerte daran, dass sie bei großen Wettkämpfen von der Erfahrung der Teamkollegin profitieren konnte.

Die WM-Zweite von 2011 durfte sich über die Kulisse von 37.000 Zuschauern freuen und verfolgte mit ihnen ein eingespieltes Video mit Karrierehöhepunkten auf der Videowand. Platz sechs bei den Weltmeisterschaften 2009 an gleicher Stelle war einst der Durchbruch in die internationale Spitze. «Auch damals war das Stadion voll, der Kreis schließt sich irgendwo», erklärte Müller und meinte nun: «Es ist schön zu sagen, Leute, ich mache mich von der Diskusbühne.»

Die Leichtathletik habe sie über Jahrzehnte begleitet, betonte Müller. «Man möge mir nachsehen, dass ich jetzt Luft ranlasse und die Schuhe im Schrank lasse oder den Diskus.» Vier Jahre nach der letzten internationalen Medaille mit EM-Silber in Berlin wird sie sich nun erst einmal auf ihre berufliche Laufbahn als Bundespolizistin konzentrieren und freut sich darauf auch.