Diskuswerferin Nadine Müller beendet Karriere beim Istaf

Um den Sieg wird es für Nadine Müller nicht mehr gehen, im Mittelpunkt wird die lange Zeit beste deutsche Diskuswerferin beim Istaf trotzdem noch einmal stehen. Ab 13.55 Uhr tritt die 36-Jährige aus Halle/Saale im Olympiastadion zum letzten Wettkampf ihrer langen Karriere an.

«Wenn man darauf hinfiebert, dass am Sonntag der letzte Wurf fallen wird, dann wird es emotional», sagte Müller. Die Olympia- und EM-Zweite Kristin Pudenz, inzwischen die deutsche Nummer eins, rechnet mit der einen oder anderen Träne, die dann fließen dürfte.

Pudenz verwies auf die Rolle, die Müller jenseits der Konkurrenz im Wurfring auch eingenommen hat. «Es ist immer schön, wenn man jemand an seiner Seite hat – ich will nicht sagen, Mutti -, wenn man ahnungslos ist», sagte die Potsdamerin und erinnerte daran, dass sie bei großen Wettkämpfen von der Erfahrung der Teamkollegin profitieren konnte.

Über 30.000 Zuschauer erwartet

Die WM-Zweite von 2011 freut sich auf die Kulisse von mehr als 30.000 Zuschauern und dachte zurück an die Weltmeisterschaften 2009 an gleicher Stelle und Platz sechs – für sie der Durchbruch in die internationale Spitze. «Auch damals war das Stadion voll, der Kreis schließt sich irgendwo», erklärte Müller und meinte nun: «Es ist schön zu sagen, Leute, ich mache mich von der Diskusbühne.»

Die Leichtathletik habe sie über Jahrzehnte begleitet, betonte Müller. «Man möge mir nachsehen, dass ich jetzt Luft ranlasse und die Schuhe im Schrank lasse oder den Diskus.» Vier Jahre nach der letzten internationalen Medaille mit EM-Silber in Berlin wird sie sich nun erst einmal auf ihre berufliche Laufbahn als Bundespolizistin konzentrieren und freut sich darauf auch.