Der Deutsche Leichtathletik-Verband sieht die kurze Abfolge von Welt- und Europameisterschaften als Herausforderung und Werbung.
«Das ist der Sommer der Leichtathletik. Für die Wahrnehmung und Sichtbarkeit einer Sportart ist das eine große Chance», sagte der Vorstandsvorsitzende Idriss Gonschinska der Deutschen Presse-Agentur. Gleichzeitig sei es eine sehr herausfordernde Situation, erst drei Wochen nach den deutschen Meisterschaften in Berlin eine WM mit neun Stunden Zeitunterschied zu realisieren und kurz danach die EM.
Die Welttitelkämpfe in Eugene/USA beginnen am 15. Juli und dauern bis zum 24. Juli. Bereits am 15. August startet die Heim-EM in München. Der kurze Abstand zwischen WM und EM ist der Verlegung der Olympischen Spiele von 2020 auf 2021 wegen der Corona-Pandemie geschuldet. Deswegen wurde die WM um ein Jahr auf 2022 verschoben.
«Chance und eine Herausforderung»
Für einen Athleten, der die Situation gut managen würde und robust sei, ist es nach Ansicht von Gonschinska eine Möglichkeit, sich zweimal in Szene zu setzen. «Vielleicht gehört auch eine gewisse Gelassenheit dazu. Es ist eine Chance und eine Herausforderung, aber ich würde die Chance immer in den Mittelpunkt stellen», meinte er.
Dass manche Athleten möglicherweise nicht voll fokussiert auf die WM sein könnten, weil die EM vor heimischer Kulisse emotional attraktiver sei, erwartet er nicht. «Wenn du in Form bist und an den Start gehst, machst du dir eigentlich keinen Kopf, was kommt drei Wochen später», sagte Gonschinska. «Fokussieren auf das, was gerade ist. Also achtsam mit dem aktuellen Wettkampftag sein, draufzugehen und an der Regeneration zu arbeiten. Das ist die Empfehlung an das Team.»
Verständnis hat der Vorstandschef für die Vorfreude der DLV-Aktiven auf die Münchner Heimspiele: «Die EM 2018 in Berlin war eine Leichtathletik-Party, die jeder wieder miterleben möchte. Natürlich haben die Athleten ganz viel Lust, das noch einmal zu erleben.»