Dopingsperre von Simona Halep drastisch verkürzt

Der Internationale Sportgerichtshof Cas hat die Doping-Sperre der rumänischen Tennisspielerin Simona Halep von vier Jahren auf neun Monate reduziert. Damit darf die frühere Weltranglistenerste ab sofort wieder spielen.

Die 32-Jährige hatte eine von der International Tennis Integrity Agency (Itia) gegen sie verhängte Sperre wegen Verstößen gegen das Anti-Doping-Programm im Tennis angefochten und war damit nun teilweise erfolgreich, wie der Cas mitteilte. Halep hatte eine Aufhebung des Urteils beantragt.

Die zweimalige Grand-Slam-Turniergewinnerin hatte während ihrer Teilnahme an den US Open im August 2022 eine positive Dopingprobe abgegeben. Bei ihr wurde die verbotene Substanz Roxadustat gefunden, die in der Verbotsliste 2022 der Welt-Anti-Doping-Agentur aufgeführt war. Ein zweiter Anklagepunkt bezog sich auf Unregelmäßigkeiten in ihrem Biologischen Athletenpass. Halep war ursprünglich bis Oktober 2026 gesperrt gewesen. Durch das Cas-Urteil lief die Sperre nun bereits im Juli 2023 aus.

Cas: Verstoß nicht vorsätzlich

Der Cas stellte zwar einen Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln fest, folgte aber nach «sorgfältiger Prüfung» der Darstellung Haleps, dass die verbotene Substanz «durch den Verzehr eines kontaminierten Nahrungsergänzungsmittels (…) in ihren Körper gelangte». Und weiter: «Infolgedessen kam das Cas-Gremium zu dem Schluss, dass Frau Halep aufgrund der Abwägung der Wahrscheinlichkeiten auch nachweisen konnte, dass ihre Verstöße gegen die Anti-Doping-Bestimmungen nicht vorsätzlich waren.»

Am 28. und 29. Juni vergangenen Jahres war es zuvor in London zu einer Verhandlung gekommen, bei der unter anderem wissenschaftliche Sachverständige beider Seiten angehört worden seien, hatte die Itia im vergangenen Herbst mitgeteilt. Das Gericht entschied, dass Halep vorsätzlich gegen das Anti-Doping-Programm verstoßen habe.

Halep hatte in beiden Fällen stets ihre Unschuld beteuert und die positive Doping-Probe damit erklärt, dass sie Opfer einer Kontamination geworden sei. Das Gericht habe dieses Argument zwar akzeptiert, aber gleichzeitig festgestellt, dass die von der Spielerin angeblich eingenommene Menge nicht zur festgestellten Roxadustat-Konzentration bei der Doping-Probe habe führen können, ließ Itia damals verlauten.