Der Deutsche Olympische Sportbund will den Aufbau des im Koalitionsvertrag von SPD, FDP und Grünen verankerten unabhängigen Zentrums für Safe Sport aktiv und inhaltlich mitgestalten.
Dies geht aus einem Positionspapier hervor, das der DOSB nach einem monatelangen Dialogprozess zu Schutz vor Gewalt im Sport zusammen mit der Deutschen Sportjugend und seinen Mitgliedsorganisationen veröffentlichte.
«Wir, der organisierte Sport, begrüßen ausdrücklich den im Koalitionsvertrag verankerten Aufbau eines Zentrums für Safe Sport», sagte Torsten Burmester, Vorstandsvorsitzender des DOSB. «Das Zentrum kann und soll dabei helfen, Schutzlücken im Sport zu schließen sowie die bereits bestehenden Maßnahmen und Aktivitäten der Sportverbände und -vereine sinnvoll zu ergänzen und zu unterstützen.» Gleichzeitig sehe der Dachverband weiterhin «die originäre Verantwortung» zur Sicherstellung von Schutz vor Gewalt bei den Verbänden und Vereinen.
Details über Inhalt, Finanzierung, Struktur oder den rechtlichen Rahmen blieben zunächst offen. Der DOSB machte aber klar: «Das unabhängige Zentrum für Safe Sport erfordert eine vollumfängliche Finanzierung durch den Bund mit neu zur Verfügung gestellten Finanzmitteln.»
Die Vereinigung Athleten Deutschland begrüßte, dass der DOSB eine Haltung zum Zentrum für Safe Sport gefunden hat. «Wir halten erfreut fest: Der organisierte Sport spricht sich knapp eineinhalb Jahre nach unserem Impuls klar für die Schaffung eines vom Sport unabhängigen Zentrums für Safe Sport aus», sagte Athletenvertreter Maximilian Klein. «Das sind gute Neuigkeiten für alle Sportlerinnen und Sportler im Breiten- und Leistungssport.»
In dem DOSB-Positionspapier wird auch die Absicht angekündigt, einen Zukunftsplan Safe Sport zu entwickeln, der sich mit Qualitätsstandards, Professionalisierung von Beratung und einem verbindlichen Rechtsrahmen befassen soll. Außerdem habe der DOSB erste Projekte und Maßnahmen zur Aufarbeitung von zurückliegenden Fällen in Sportverbänden und -vereinen angestoßen, hieß es weiter.