DOSB-Chef: Multi-EM kann Zustimmung für Olympia stärken

Von erfolgreichen European Championships in München erhofft sich DOSB-Chef Thomas Weikert Rückenwind für einen neuen Anlauf auf Olympische Spiele in Deutschland.

«Das Beispiel München kann auch dazu beitragen, Akzeptanz und Zustimmung für das Thema Olympia in unserem Land zu stärken», sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds der Deutschen Presse-Agentur. Laut Weikert zeigt das Erbe der Sommerspiele 1972 mit dem Olympiapark auch beispielhaft, wie eine erneute Bewerbung gelingen könne.

«Eine glaubwürdige und nachhaltige Nutzung ist eine Grundvoraussetzung jeder Bewerbung, die sich ihrer Verantwortung bewusst ist», sagte der 60-Jährige. Einige Sportstätten der Spiele von vor 50 Jahren sind auch Herz des am Donnerstag beginnenden Multi-Sportereignisses mit neun Europameisterschaften in Bayerns Landeshauptstadt. «Natürlich macht eine aktuelle Sportgroßveranstaltung noch einmal ganz deutlich, wie lebendig das Erbe von 1972 heute immer noch ist», sagte Weikert.

Auch das aktuelle gesellschaftliche Umfeld mit Ukraine-Krieg, Energiekrise und Corona-Wellen sieht der DOSB-Chef nicht als Grund, auf einen Olympia-Anlauf zu verzichten. Laut Weikert könnten «große Leuchtturmprojekte wie Olympische Spiele auch Antworten auf Krisen wie die Pandemie geben». Der DOSB wolle Olympia und Paralympics «sehr gerne einmal wieder bei uns haben».

Zunächst wolle der Dachverband aber «einen Prozess etablieren, um ein möglichst breites Meinungsbild zu schaffen, was eine Olympiabewerbung Deutschland und uns allen bringen würden». Serienweise sind deutsche Olympia-Bewerbungen zuletzt ohne Erfolg geblieben, auch weil die Bürger dagegen waren – etwa beim Bemühen um die Winterspiele für 2022 mit München und um die Sommerspiele für 2024 mit Hamburg.