DOSB lehnt Entwurf für neues Sportfördergesetz scharf ab

Der Deutsche Olympische Sportbund hat mit scharfer Ablehnung auf den Entwurf des neuen Sportfördergesetzes der Bundesregierung reagiert.

Die Pläne, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen, gefährden aus Sicht des DOSB die Ziele der Leistungssportreform und würden «die bisher vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem organisierten Sport infrage» stellen, heißt es in einer Mitteilung des Dachverbands. 

Vor allem die geplante Sportagentur zur Verteilung der Förder-Millionen wird mehr denn je zum Zankapfel. Im Gesetzentwurf bekommt der Bund an entscheidender Stelle das letzte Wort bei grundsätzlichen Fragen für die Mittelvergabe. «Von einer Unabhängigkeit der Agentur kann man angesichts der ihr in diesem Entwurf durch den Bund angelegten Fesseln nicht mehr sprechen», wird DOSB-Präsident Thomas Weikert zitiert. Die Pläne der Bundesregierung seien nicht akzeptabel, daher werde sich der organisierte Sport gegen den Gesetzentwurf stellen. 

Die Haushälter des Bundestags hatten im vergangenen Herbst die von Bundesregierung und Sport ausgehandelte Spitzensportreform gestoppt und die parlamentarische Kontrolle über die Zuteilung der Fördergelder für den Spitzensport in Höhe von rund 300 Millionen Euro gefordert. Die Sportagentur ist das Herzstück der Reform und soll künftig die Aufgaben bei Steuerung und Förderung übernehmen. 

Die Leitlinien der Agentur soll ein Stiftungsrat bestimmen, in dem die Bundesregierung den Vorsitz übernimmt und so bei Stimmengleichheit entscheiden kann. Ursprünglich hatten das für den Sport zuständige Bundesinnenministerium und der DOSB ausgehandelt, in der Sportagentur gleichberechtigt zu agieren.

Ziel des Innenministeriums ist es, bis zur Sommerpause das neue Sportfördergesetz im Kabinett zu beraten. Spätestens im Winter soll es dann in Kraft treten. Dann könnte die Sportagentur Anfang 2025 ihre Arbeit aufnehmen.