DOSB-Vizepräsident Silbersack verkündet Rücktritt

Im Umbruch an der Spitze des Deutschen Olympischen Sportbundes räumt nun auch der für den Breitensport zuständige Vizepräsident Andreas Silbersack seinen Posten.

Der 53-Jährige begründete seinen Rückzug aus der Führung des DOSB mit seiner Doppelbelastung. Seit September ist Silbersack auch Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt. «Beide Tätigkeiten sind hochpolitisch und erfordern ein Höchstmaß an Engagement. Neben meinen weiteren ehrenamtlichen Funktionen im Sport kann ich beide Aufgaben zurzeit nicht im gebotenen Maße ausfüllen», erklärte Silbersack.

Er werde daher nicht zur Neuwahl des DOSB-Präsidiums am 4. Dezember in Weimar antreten. Silbersack ist derzeit im Dachverband neben dem Breitensport auch für die Sportentwicklung zuständig. Zuvor hatten bereits DOSB-Chef Alfons Hörmann und der für die Finanzen zuständige Vizepräsident Kaweh Niroomand angekündigt, nicht zur Neuwahl anzutreten.

Ausgelöst hatte den Wirbel beim DOSB ein anonymer Brief aus dem Kreis der Mitarbeiter, in dem der Verbandsführung und vor allem Hörmann vorgeworfen wurde, in der DOSB-Zentrale herrsche eine «Kultur der Angst». Als Kandidaten für das Präsidentenamt empfahl eine Findungskommission die Ex-Weltklassefechterin Claudia Bokel, den CSU-Politiker Stephan Mayer und den scheidenden Tischtennis-Weltpräsidenten Thomas Weikert.

Silbersack will nach seinem Rückzug weiter erster Vizepräsident von Special Olympics Deutschland bleiben. Zudem ist er Ehrenpräsident des Landessportbundes Sachsen-Anhalt, den er von 2008 bis 2019 anführte.