Mit einer repräsentativen Umfrage bei einer Auswahl von Sportvereinen will der Deutsche Olympische Sportbund aussagekräftige Zahlen zur Auswirkung der Energiekrise auf den organisierten Breitensport sammeln.
Es solle herausgefunden werden, welche Kostensteigerungen es gebe, wie das Budget sei und welche Vereine Insolvenz anmelden müssten, sagte die im DOSB-Vorstand für Sportentwicklung zuständige Michaela Röhrbein der «Welt am Sonntag».
Mit den Zahlen soll bei der Politik für höhere Entlastungen geworben werden. DOSB-Vorstandschef Torsten Burmester hatte zuletzt erklärt, durch die Folgen der Corona-Pandemie seien die Reserven vieler Vereine aufgebraucht, die stark steigenden Energiekosten seien für sie kaum zu bewältigen. Der Dachverband empfiehlt den etwa 90.000 Sportvereinen in Deutschland seinerseits, mindestens 20 Prozent Energie einzusparen.
«Es geht jetzt wirklich ans Eingemachte», sagte Röhrbein. «Dieses Szenario wird den Sport deutlich härter treffen als Corona, weil alle erschöpft sind. Die Ehrenamtler selbst, aber auch die finanziellen Ressourcen.» Dies gelte zumindest für Vereine mit eigenen Sportstätten, die jetzt von der massiven Preissteigerung betroffen seien. «Wir haben große Sorgen, dass es zu strukturellen Auswirkungen führt», ergänzte Röhrbein. Die 48-Jährige ist seit April DOSB-Vorstandsmitglied für Sportentwicklung und war zuvor Generalsekretärin des Deutschen Turner-Bundes.