Drei Sportler in Tokio positiv auf Corona getestet

Drei weitere Sportler sind vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Dabei handelt es sich um die niederländische Skateboarderin Candy Jacobs (31), die chilenische Taekwondo-Kämpferin Fernanda Aguirre (23) und einen amerikanischen Beachvolleyball-Spieler.

Jacobs machte ihren Fall am Mittwoch bei Instagram selbst öffentlich. Sie kann bei der olympischen Premiere ihrer Sportart am kommenden Montag nicht an den Start gehen. Das Nationale Olympische Komitee Chiles vermeldete unterdessen, dass Aguirre bereits bei der Ankunft in Japan positiv getestet wurde und ebenfalls nicht antreten kann. Beide müssen genau wie ein amerikanischer Beachvolleyball-Spieler in Quarantäne. USA Volleyball bestätigte einen positiven Test, nannte allerdings keinen Namen des Betroffenen.

«Mein Herz ist gebrochen»

«Mein Herz ist gebrochen», schrieb Jacobs, die WM-Vierte von 2019: «Ich fühle mich gesund und habe alles in meiner Macht getan, um dieses Szenario zu verhindern.» Laut ihrer Aussage wurden alle Regularien erfüllt, so dass ihre Skateboard-Teamkolleginnen trotz des Zwischenfalls antreten können. «Ich brauche etwas Zeit, damit mein gebrochenes Herz heilt und ich mich davon erholen kann», schrieb Jacobs. Aguirre zeige ebenso keine Symptome und sei bei «guter Gesundheit». Auch der US-Beachvolleyballer hat nach Angaben seines Verbands keinerlei gesundheitliche Probleme.

Kurz vor Eröffnung der Sommerspiele hatten die Organisatoren zuvor acht weitere Corona-Fälle festgestellt. Wie das Organisationskomitee in dem am Mittwoch veröffentlichten Tagesbericht mitteilte, ist auch eine Athletin oder ein Athlet darunter, der nicht im olympischen Dorf wohnt. Insgesamt stieg damit die Zahl der positiven Tests, die seit dem 1. Juli von den Organisatoren ermittelt wurden, auf 75.

Neuinfektionen in Tokio steigen weiter

Indes ist zwei Tage vor Eröffnung die Zahl der Neuinfektionen in Tokio auf den höchsten Stand seit Mitte Januar gestiegen. Am Mittwoch meldete die Hauptstadt 1832 Neuinfektionen binnen eines Tages. Das sind 680 mehr Fälle als vor einer Woche. Der deutliche Anstieg angesichts der Delta-Variante des Virus schürt die Sorgen in der Bevölkerung vor einer weiteren Ausbreitung. Experten hatten schon vor der am Freitag anstehenden Eröffnungszeremonie für die Olympischen Spiele gewarnt, dass die Neuinfektionen binnen eines Tages Anfang August während der Spiele auf über 3000 steigen könnten. Die Lage könnte «kritisch» werden.

Tokio befindet sich noch bis weit nach Olympia-Ende im inzwischen vierten Notstand. Eine Mehrheit der japanischen Bevölkerung hatte sich in Umfragen immer wieder für eine erneute Verschiebung oder eine Absage der Spiele ausgesprochen. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, sagte jedoch, Japan müsse «über die Sicherheit nicht besorgt sein».