Die deutschen Volleyballer können bei der anstehenden Europameisterschaft wieder auf ihren Star Georg Grozer zählen. Der 38 Jahre alte Ausnahmespieler ist nach einer Auszeit vom Nationalteam in der Vorbereitung auf das Turnier zur Mannschaft zurückgekehrt.
«Es lebt immer diese kleine Hoffnung, dass man noch einmal die Olympia-Quali schafft und noch einmal auf Olympische Spiele geht», sagte Grozer. Auch bei der EM werden in jedem Spiel Punkte für die Weltrangliste vergeben, die am Ende für die Olympia-Qualifikation entscheidend sein können.
«Das ist auch ein Grund, warum ich zurückgekommen bin. Um mit meiner Erfahrung, meiner Art und Weise die Jungs ein bisschen voranzutreiben», erklärte Grozer. Die Volleyball-Europameisterschaft der Männer findet vom 28. August bis zum 16. September in Italien, Bulgarien, Israel und Nordmazedonien statt. Am Mittwoch startet Deutschland mit einer Partie gegen Estland (19.00 Uhr/sportdeutschland.tv) in Italien.
Nur drei Siege ohne Grozer in der Nationenliga
In der Nationenliga lief es ohne Grozer, der das Turnier und auch den vergangenen Sommer ausgesetzt hatte, durchwachsen. Am Ende standen drei Siege in zwölf Spielen und Platz elf. Kapitän Lukas Kampa sah vor allem ein Problem. «Wir waren noch nicht bereit, in der Crunchtime, in den Momenten über 20 Punkten, das Potenzial abzurufen», sagte er.
Dabei soll Ausnahme-Diagonalspieler Grozer nun Abhilfe schaffen. «Er ist der überragende Crunchtime-Spieler des letzten Jahrzehnts im deutschen Volleyball, wenn nicht im Welt-Volleyball», sagte Kampa. «Es ist natürlich nicht so, dass wir dann jeden Ball zu ihm spielen, aber es nimmt einfach ein bisschen Druck von den anderen.» Auch die erfahrenen Moritz Karlitzek und Julian Zenger sind wieder dabei.
Grozer hat auch ein ganz persönliches Ziel
Superstar Grozer bringe das ganze Konstrukt noch mal in Bewegung. «Er ist unser Fixstern», so Kampa. Bei der EM will er in der Vorrunde um den Gruppensieg mitspielen. «Wir können in der Gruppe schon weit nach oben schielen», sagte Kampa. Das Achtelfinale sei ein Muss.
Für Georg Grozer steht ein ganz persönliches Ziel im Raum: die Olympischen Spiele 2024 in Paris mit seiner Tochter zu erleben. Die 16-jährige Leana Grozer war im Mai 2023 erstmals in den Kader der Frauen-Nationalmannschaft berufen worden. «Natürlich träumt man von sowas», sagte Grozer. «Dafür arbeiten wir jetzt, dass wir uns diesen Traum beide erfüllen können.»