Effenberg: Neuer undankbar – Stevens sieht «FC Hollywood»

Der frühere Bayern-Kapitän Stefan Effenberg hat Manuel Neuer nach dessen aufsehenerregenden Interview-Aussagen Undankbarkeit vorgeworfen.

«Ich glaube, dass es in Zukunft eher darauf hinauslaufen wird, dass sie (der FC Bayern) mit Yann Sommer in die neue Saison gehen», sagte der 54-Jährige im Sport1-«Doppelpass». Es dürfe nicht vergessen werden, «was der FC Bayern für ihn gemacht hat». Er habe in «keinem Satz» von Neuer «Dankbarkeit» herausgelesen.

Neuer, der etwa wegen Fußbrüchen 2017 und 2018 lange ausfiel, hatte im Interview der «Süddeutschen Zeitung» und von «The Athletic» die Club-Führung des Rekordmeisters für die Trennung von Torwarttrainer Toni Tapalovic verbal angegriffen. Das sei «das Krasseste» gewesen, was er in seiner Karriere erlebt habe, sagte der mit einem Beinbruch noch lange fehlende Neuer. «Für mich war das ein Schlag, als ich bereits am Boden lag. Ich hatte das Gefühl, mir wird mein Herz rausgerissen.» Bayern-Chef Oliver Kahn kündigte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur «deutliche Gespräche» mit Neuer an.

Der frühere Bundesliga-Trainer Huub Stevens (69) kritisierte, Neuer als Kapitän «hätte das intern lösen müssen mit den Verantwortlichen. Bayern München ist ein Team, dann kannst du das nicht rausbringen.» Natürlich «sind wir froh, dass endlich mal wieder etwas vom FC Hollywood kommt, aber nein, das darfst du so nicht bringen, sicher nicht als Kapitän. Er ist das Vorbild auch für die Jugendlichen», sagte der einstige Trainer unter anderem von Schalke 04.