Rennfahrer David Beckmann hat mehr Unterstützung für den Motorsport-Nachwuchs angemahnt.
«Es gibt zu wenig nationale Förderung in Deutschland», sagte der 22-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Zudem fehle auch immer mehr die Leidenschaft wie zu Zeiten von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher, meinte Beckmann, für den der Weg in die Königsklasse des Motorsports bisher versperrt blieb.
Beckmann hatte 2014 die deutsche Junioren-Kartmeisterschaft vor Mick Schumacher gewonnen. Über die deutsche Formel 4 mit dem Rookie-Titel und der Meisterschaftsteilnahme auch in Italien 2015 landete er in der Formel 3, ehe es weiter in die Formel 2 und damit auf das Parade-Sprungbrett für die Formel 1 ging. Aus finanziellen Gründen endete die Saison 2021 für Beckmann aber vorzeitig. 2022 kam er als Ersatzmann zurück und bestritt ein paar Rennen.
Solange Automobilkonzerne nicht einen großen Teil übernehmen würden, sieht Beckmann in Sachen Motorsport-Nachwuchsförderug in Deutschland «eigentlich leider keine Zukunft. Außer, die Formel 1 bringt selbst Geld für nationale und internationale Rennserien auf», sagte er.
Die Kosten für eine Saison in der Formel 2 oder Formel 3 würden vom Talent und den Ergebnissen abhängen. «Man kann als sehr guter Fahrer die Formel 3 für 500.000 bis hoch zu knapp über eine Million Euro fahren», schilderte Beckmann. Es sei aber normal, dass die Topteams etwas teurer seien. Die Folge: Piloten fahren oft für mittelmäßige Teams, erzielen schlechtere Resultate und müssen gegebenenfalls noch ein, zwei Jahre länger dort fahren. Beckmann: «Und dann hat man sogar mehr Geld ausgegeben.» Für die Formel 2 rechnete er Kosten in Höhe von knapp einer Million Euro, aber auch bis 2,5 Millionen Euro pro Saison vor.
Ob in der Formel 2 und Formel 3 ein deutscher Pilot im kommenden Jahr noch ein Cockpit bekommt, ist offen. In der Formel 1 wird Mick Schumacher (23) nur noch als Ersatzfahrer für Mercedes dabei sein, sein Cockpit bei Haas hat der 35 Jahre alte Rückkehrer Nico Hülkenberg bekommen.