Eintracht Frankfurt überwintert in der Europa League

Die Spieler lagen sich nach dem Abpfiff jubelnd in den Armen, die mitgereisten Fans skandierten im Überschwang der Glücksgefühle «Europas beste Mannschaft»: Eintracht Frankfurt hat das Überwintern in der Wohlfühloase Europa League vorzeitig perfekt gemacht.

Die in der Fußball-Bundesliga schwächelnden Hessen feierten beim griechischen Meister Olympiakos Piräus einen späten 2:1 (1:1)-Sieg und sicherten sich damit mindestens das Ticket für die Playoffs gegen einen Gruppendritten aus der Champions League.

«Es fühlt sich toll an», sagte Eintracht-Trainer Oliver Glasner. «Wir sind sehr, sehr froh, dass wir gegen einen guten Gegner in diesem Hexenkessel gewonnen und unser erstes Ziel – das Überwintern in der Europa League – so früh erreicht haben. Jetzt gilt es, diesen Schwung mitzunehmen.»

Sieg in der Nachspielzeit

Mit zehn Punkten führt die Eintracht die Gruppe D nun deutlich vor Piräus (6) an und hat damit beste Chancen, als Erster sogar direkt ins Achtelfinale einzuziehen. Youssef El Arabi brachte die Gastgeber in der 12. Minute in Führung, die Daichi Kamada (17.) ausglich. Jens Petter Hauge gelang in der Nachspielzeit der umjubelte Siegtreffer für die Frankfurter. «Wir haben den Kampf angenommen und sind sehr zufrieden, dass wir unser erstes Ziel erreicht haben», sagte Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche dem Hessischen Rundfunk. «Der Sieg war nicht unverdient.»

Nach dem Ausfall der verletzten Filip Kostic, Ajdin Hrustic, Christopher Lenz und Gonçalo Paciência musste die in Europa weiter unbezwungene Eintracht kurzfristig auch noch auf Erik Durm verzichten. Der Mittelfeldspieler meldete sich mit Magen-Darm-Problemen ab. Zudem saß Abwehrchef Martin Hinteregger nur auf der Bank. «Er hat zuletzt einen müden Eindruck gemacht», begründete Trainer Oliver Glasner, der die Startformation gegenüber dem jüngsten 1:1 gegen RB Leipzig gleich auf fünf Positionen veränderte, die Entscheidung.

Frühe Führung für die Griechen

Für Hinteregger rückte Routinier Makoto Hasebe in die Dreierkette, die gleich den ersten Härtetest nicht bestand. Tuta wurde auf der rechten Abwehrseite von Henry Onyekuru überlaufen, dessen Hereingabe der im Zentrum völlig frei stehende El Arabi zur frühen Führung für die Griechen vollendete.

Die Hessen zeigten sich davon jedoch nicht geschockt und gaben schnell die passende Antwort. Rafael Borré bediente Kamada, der den Ball an Piräus-Torwart Tomas Vaclik vorbei ins Netz lupfte. Der Japaner hatte bereits beim 3:1-Sieg im Hinspiel getroffen.

Der Ausgleich verlieh den Frankfurtern etwas mehr Sicherheit in den Aktionen, auch wenn in der Offensive kaum etwas ging. Zudem schlichen sich immer wieder Fehler ins Spiel der Eintracht, die nach 36 Minuten ernsthaft in Gefahr geriet. Giorgos Masouras tauchte plötzlich frei vor dem Tor auf, doch Eintracht-Keeper Kevin Trapp rettete bravourös mit dem Fuß. Der seit Wochen in Topform befindliche 31-Jährige war wenig später auch bei einem Schuss von Mohamed Camara auf dem Posten.

Nach dem Wechsel verstärkte Piräus den Druck. Onyekuru (57.) hatte die erneute Führung auf dem Fuß, verzog aber knapp. Erst nach 69 Minuten kam der Bundesligist mal wieder gefährlich vor das Tor des Gegners. Der eingewechselte Jesper Lindström scheiterte jedoch an Vaclik. In der Schlussphase war dann der eingewechselte Hauge zur Stelle und sorgte für befreiten Eintracht-Jubel.

Von Eric Dobias, dpa