Eisenbichler fehlen in Lahti 5,5 Zentimeter auf Sieger Kraft

Karl Geiger jubelte ausgelassen, Markus Eisenbichler fehlten gerade einmal 5,5 Zentimeter: Die deutschen Skispringer haben die angestrebten Podestplätze im Schneegestöber von Lahti ganz knapp verpasst.

Im ersten Einzel haben die Deutschen aber trotzdem einen ordentlichen Start in die finale Weltcup-Phase der Saison hingelegt. Eisenbichler (127 und 125 Meter) belegte Rang vier, sein Kumpel und  Zimmerkollege Geiger (122 und 127,5 Meter) wurde nur knapp dahinter Fünfter und verteidigte damit sein Gelbes Trikot, das im dichten Flockenwirbel Finnlands noch am meisten herausstach.

Österreicher Kraft düpierte die Konkurrenz

In Lahti, wo zuvor wegen der schwierigen Wetterverhältnisse die Qualifikation abgesagt werden musste, ging es wie bei Eisenbichler um Zehntelpunkte und Zentimeter. Es war ganz knapp – allerdings erst ab Platz zwei. Denn mit etwa 15 Punkten Vorsprung siegte der Österreicher Stefan Kraft, der die Konkurrenz mit Flügen auf 124,5 und 131 Meter düpierte. Kraft liegt die Schanze, auf der er 2017 zwei WM-Titel im Einzel und zwei weitere WM-Medaillen im Team holte.

Für Geiger wird in der Phase nach Peking immer auch der direkte Vergleich mit dem Japaner Ryoyu Kobayashi wichtig. Vor dem Weltcup von Lahti lag er im Gesamtweltcup drei Punkte vor dem Tournee-Sieger. Nun sind es zwölf, weil Kobayashi diesmal nicht über Rang sieben hinauskam. Nach einem Teamspringen am Samstag endet das Wochenende vor der Raw-Air-Tour in Norwegen am Sonntag mit einem weiteren  Einzelwettbewerb.

Duell Geiger gegen Kobayashi

Wie hart sich Geiger und Kobayashi duellieren, zeigte bereits das Springen vom Freitag. Die Widersacher sprangen in beiden Durchgängen exakt die gleiche Weite, doch der 29 Jahre alte Allgäuer erhielt im zweiten Durchgang bessere Noten und hatte mit etwas schwierigeren Bedingungen zu kämpfen. Das reichte, um knapp vor Kobayashi zu landen. Hinter Kraft komplettierten Norwegens Halvor Egner Granerud und Piotr Zyla aus Polen das Podest.

Auch Severin Freund (15.) und Constantin Schmid (16.) holten für das Team von Bundestrainer Stefan Horngacher Weltcup-Punkte. Der frühere Einzel-Weltmeister Freund war in Peking nicht dabei, weil er die Norm nicht erfüllt hatte. Über die Wochen zuhause sagte der 33-Jährige in der ARD: «Es war megaschön. Ich habe die Zeit mit der Familie genutzt und komme ausgeruht zurück.» Sein größtes Ziel der Saison war ohnehin nicht Olympia, sondern die Skiflug-WM im norwegischen Vikersund, die vom 11. bis 13. März stattfindet.