Johan Eliasch bleibt nach einer umstrittenen Wahl mindestens vier weitere Jahre bis 2026 Präsident des internationalen Skiverbandes Fis. Der britisch-schwedische Geschäftsmann hatte bei seiner Wiederwahl beim Ski-Kongress in Mailand keinen Gegenkandidaten.
Der 60-jährige Eliasch führt den Skiverband seit Juni 2021 an. Er ist Nachfolger des langjährigen Präsidenten und im vergangenen Jahr gestorbenen Schweizers Gian Franco Kasper.
Eliasch erhielt 100 Prozent der abgegebenen Stimmen, aber nicht alle Delegierten hatten gewählt. Auf Antrag von Delegierten wurde per Abstimmung eine geheime Wahl festgelegt, die geforderte Option Nein als Antwort gab es nicht. «Eine Wahl, bei der die Delegierten nur eine einzige Option hatten, um eine gültige Stimme abzugeben, nämlich mit Ja zu stimmen, deckt sich nicht mit unserem Rechtsverständnis und ist schlichtweg eine Farce», sagte Stefan Schwarzbach, Vorstandsmitglied des Deutschen Skiverbandes, der ARD und ergänzte: «Ein solches Vorgehen ist nach Ansicht unserer juristischen Experten auch nicht konform mit dem Schweizer Vereinsrecht.»
DSV will sich «rechtliche Schritte» vorbehalten
Der DSV und andere Nationen hatten daraufhin «nicht an der Wahl teilgenommen», wie Schwarzbach bestätigte. Sie verließen den Saal. Der DSV will sich «rechtliche Schritte» vorbehalten. Von den im Saal Verbliebenen erhielt Eliasch die vollständige Zustimmung. «Wir brauchen Veränderung, wir brauchen einen Wandel», sagte der Fis-Chef. «Das ist ein Abstimmungsergebnis, mit dem wir weiter in diese Richtung gehen können. Ich freue mich darauf.»
Eliasch gilt als umstritten in der Ski-Szene. Seine Vorschläge sorgen seit seinem Amtsantritt immer wieder für Irritationen und Kritik – etwa der Plan, Skirennen in Dubai zu veranstalten, den Riesenslalom auf nur einen Durchgang zu verknappen sowie Alpin-Weltcups zentral zu vermarkten. Bisher liegen die Vermarktungsrechte bei den Nationalverbänden, auf deren Gebieten die Weltcups stattfinden.
Das Vorhaben des Unternehmers, den Skiverband dadurch klimapositiv zu machen, dass durch eine eigene Initiative die Abholzung von Regenwald im Amazonasgebiet verhindert wird, bezeichnen viele Experten als absurd. Die Kritik: Allein der Entwaldungsschutz sorgt nicht dafür, dass zusätzliches CO2 aus der Luft gefiltert wird.