Als Michailo Romantschuk die Bronzemedaille bei den Schwimm-Weltmeisterschaften um den Hals hängen hatte, brachen bei dem Ukrainer alle Dämme. Er klopft sich mit der Faust auf das National-Wappen auf seiner Trainingsjacke, dann ließ er seinen Tränen freien Lauf.
«Ich hoffe, dass die Medaille viel für die Ukraine bedeutet. Es sind harte Zeiten und ich habe allen Ukrainern und allen Leuten gezeigt, dass Ukrainer bis zum Ende kämpfen werden», sagte Romantschuk später.
Seit der Invasion Russlands in die Ukraine kann er nicht mehr in seiner Heimat trainieren. Sein Vater und sein Trainer kämpfen an der Front, wobei der Coach die Freigabe zur Reise nach Ungarn bekam, um seinen Schützling bei den Titelkämpfen zu sehen und zu betreuen. «Das war für uns alle sehr emotional», sagte Bundestrainer Bernd Berkhahn, bei dem Romantschuk derzeit trainiert.
Dauerrivale Florian Wellbrock hatte ihn eingeladen, in der starken Magdeburger Trainingsgruppe mitzutrainieren. «Sonst wäre ich nicht hier», hatte Romantschuk gesagt. Über 800 Meter Freistil holten die beiden Freunde nun Silber und Bronze.