Vierter Saisonstart, erste Niederlage – Oliver Zeidler hat bei der Generalprobe für die Olympischen Spielen einen Dämpfer erlitten.
Sieben Wochen vor dem Showdown in Tokio musste sich der Ruder-Europameister aus Ingolstadt im Einer-Finale des Weltcups von Sabaudia (Italien) mit Rang drei begnügen. Für Zeidler war es nach den Siegen bei der EM in Varese sowie den Weltcups in Zagreb und Luzern der erste Rückschlag der Saison. «Ich musste leider relativ viel aufholen. Am Ende haben nur fünf Ruderschläge gefehlt», kommentierte die deutsche Gold-Hoffnung für Tokio den Rennverlauf mit schwachem Start und starkem Finish.
Zeidler bleibt gelassen
Der böige Wind und das unruhige Wasser auf der küstennahen Regattastrecke rund 100 Kilometer südlich von Rom bereiteten Zeidler vor allem auf den ersten 1000-Metern Probleme. Auch sein imposanter Endspurt konnte nicht verhindern, dass der Norweger Kjetil Borch und der Däne Sverri Nielsen ihren Vorsprung knapp ins Ziel retteten. Angesichts des minimalen Rückstandes von nur 35/100-Sekunden auf den Einer-Weltmeister von 2018 blieb Zeidler trotz der Niederlage gelassen: «Nach drei Weltcups war ich ein bisschen müde. Jetzt will ich mich erstmal ein bisschen ausruhen, und dann geht es noch mal wieder an die Grundlagen.»
Im Gegensatz zu Zeidler gelang dem Deutschland-Achter im letzten Rennen vor Tokio ein Sieg. Doch anders als das Einer-Rennen, in dem fast die komplette Weltelite vertreten war, taugte das Kräftemessen der Großboote nur bedingt als Gradmesser. Weil alle anderen Top-Teams auf einen Start verzichtet hatten, war Italien der einzige Gegner. Zudem musste Routinier Richard Schmidt (Trier) im Finale aus Krankheitsgründen kurzfristig ersetzt werden.
Achter mit Verbesserungspotenzial
«Das Ergebnis ist deshalb nur eingeschränkt zu beurteilen», befand Martin Sauer. Für das Trainingslager in Völkermarkt (Österreich), wo bis zum 24. Juni der erste Teil der finalen Vorbereitung für Tokio ansteht, sieht der Achter-Steuermann aus Berlin noch Handlungsbedarf: «Eine Länge auf Italien ist sicher nicht genug, um Olympiasieger zu werden.»
Neben dem Achter gelang auch dem Frauen-Doppelvierer in einem umkämpften Finale ein Sieg vor Italien. Insgesamt waren fünf der sieben für die Olympischen Spiele qualifizierten DRV-Boote in Sabaudia am Start. Der Frauen-Doppelzweier blieb mit dem zweiten Platz im Soll und der Männer-Doppelvierer bewies beim dritten Platz aufsteigende Form.