Mehr als neun Monate nach seinem Zusammenbruch bei der Fußball-Europameisterschaft hat Christian Eriksen sein Pflichtspiel-Comeback gegeben.
Begleitet von lautstarkem Jubel und stehend dargebrachten Ovationen wurde der dänische Nationalspieler bei der Premier-League-Partie zwischen dem FC Brentford und Newcastle United in der 52. Minute eingewechselt. Dass die Gastgeber die sportlich wichtige Partie mit 0:2 (0:2) verloren, geriet im Londoner Community-Stadion fast zur Nebensache.
Joelinton (33. Minute) und Joe Willock (44.) trafen im Duell um den Klassenverbleib für Newcastle United, das durch den Auswärtssieg am direkten Konkurrenten Brentford vorbeizog. Die «Bees» mussten zuhause bereits ab der elften Minute in Unterzahl spielen, weil Josh Dasilva für ein hartes Foul die Rote Karte kassiert hatte.
Eriksen hatte am 12. Juni 2021 während der EM-Partie Dänemarks gegen Finnland in Kopenhagen einen Herzstillstand erlitten und musste wiederbelebt werden. Danach wurde ihm ein Defibrillator eingesetzt. Weil der ehemalige Inter-Mailand-Profi damit in der italienischen Serie A nicht spielen darf, wurde sein Vertrag dort aufgelöst. Im Winter unterschrieb er bei Brentford. Sein letztes Premier-League-Spiel hatte der Däne vor 766 Tagen für Tottenham Hotspur bestritten.
Im Parallelspiel enttäuschte Manchester United am Samstag gegen Abstiegskandidat FC Watford. Das Team von Trainer Ralf Rangnick um den Superstar Cristiano Ronaldo kam beim Tabellenvorletzten nicht über ein 0:0 hinaus und muss zunehmend um einen Champions-League-Platz zittern. Applaus für Man United gab es vor dem Anpfiff, als Rangnick und die Spieler beider Mannschaften gemeinsam ein Schild mit einer Friedensbotschaft für die Ukraine hochhielten.
Eine ähnliche Aktion gab es vor dem Premier-League-Spiel zwischen dem FC Everton und Manchester City. Spieler trugen beim Aufwärmen T-Shirts mit der Aufschrift «Kein Krieg». Auf den Tribünen im Stadion Goodison Park waren Ukraine-Flaggen zu sehen.
Auf dem Feld mühte sich Man City durch ein Tor von Phil Foden (82.) zum Sieg und hatte am Ende Glück, dass der Schiedsrichter eine strittige Szene von Rodrigo im Strafraum nach Unterstützung des Videoassistenten nicht als Handspiel wertete. Durch den Sieg hat Tabellenführer City wieder sechs Punkte Vorsprung auf den Zweiten Liverpool, der allerdings ein Spiel weniger absolviert hat.