Trotz einer lange Zeit überzeugenden Leistung hat Jule Niemeier bei den French Open eine Überraschung knapp verpasst.
Die 22 Jahre alte Tennisspielerin aus Dortmund verlor in Paris bei ihrem Grand-Slam-Debüt gegen die Amerikanerin Sloane Stephens mit 7:5, 4:6, 2:6 und schied damit wie Tatjana Maria und Daniel Altmaier gleich in der ersten Runde aus. Maria musste sich der an Nummer 26 gesetzten Sorana Cristea aus Rumänien klar mit 3:6, 3:6 geschlagen geben. Altmaier unterlag dem Spanier Jaume Munar mit 1:6, 3:6, 6:4, 3:6.
Niemeiers Verletzung verhindert stärkere Leistung
Niemeier plagte sich im letzten Satz mit einer Oberschenkelverletzung und war dick bandagiert in ihren Bewegungen deutlich eingeschränkt. «Ab dem 4:5 habe ich etwas gespürt», sagte Niemeier. «Ich habe zuletzt einfach sehr viel gespielt. Aber ich kann noch nicht genau sagen, was es ist.»
Zuvor hatte die deutsche Nachwuchshoffnung gegen die frühere Paris-Finalistin eine starke Leistung gezeigt und die Amerikanerin am Rande eine Niederlage. Niemeier, aktuell die Anführerin der nächsten Generation für die Zeit nach Angelique Kerber und Andrea Petkovic, überzeugte mit mutigem und druckvollem Spiel und zog so auch die Zuschauer auf dem Court Suzanne Lenglen auf ihre Seite. Nach dem gewonnenen ersten Satz animierte sie die Fans zu lautem Jubel und stellte so auch ihre Fähigkeiten als Entertainerin unter Beweis.
«Natürlich ist es ärgerlich, wenn man am Ende nicht mehr sein bestes Tennis spielen kann. Aber ich kann trotzdem viel Positives mitnehmen. Ich habe gesehen, dass ich gegen solche Spielerinnen mithalten kann», sagte Niemeier nach dem Duell mit dem US-Open-Champion von 2017, ihrem ersten Auftritt im Hauptfeld eine Grand-Slam-Turniers. «Mein Ziel ist es, jetzt dauerhaft in den Hauptfeldern der Grand Slams dabei zu sein und dort auch ein paar Runden zu überstehen», sagte Niemeier.
Maria verspielt Vorsprung schnell
Maria war gegen Cristea dagegen ohne Chance. Die in den USA lebende Schwäbin konnte nur zu Beginn des zweiten Satzes, als sie auf 3:0 davonzog, an ihre zuletzt guten Leistungen anknüpfen. Danach gab sie den Vorsprung aber schnell wieder her, nach nur 64 Minuten war das Sandplatz-Turnier im Stade Roland Garros für die zweifache Mutter bereits beendet.
Am Montag haben Angelique Kerber und Andrea Petkovic die Chance, in die zweite Runde einzuziehen. Straßburg-Siegerin Kerber trifft auf die Polin Magdalena Frech, Petkovic spielt gegen die Französin Oceane Dodin. Am Dienstag ist dann noch Nachwuchshoffnung Nastasja Schunk gegen die Rumänin Simona Halep gefordert.
Bei den Herren verabschiedete sich Altmaier als erster von nur vier Deutschen im Hauptfeld. «Das ist schon ein Schlag ins Gesicht», sagte die deutsche Nummer zwei. «Ich hatte die falsche Taktik und habe viel zu spät ins Spiel gefunden.»