EU-Parlament fordert diverseren und gerechteren Sport

Das EU-Parlament hat eine Sportpolitik gefordert, die den Kinderschutz, die Rechte von Sportlern, die Menschenrechte und die Diversität im Sport mehr in den Fokus nimmt.

Einen entsprechenden Bericht mit zahlreichen Forderungen an Verbände und EU-Institutionen nahmen die Europaabgeordneten am 23. November mit großer Mehrheit in Straßburg an. Der Text ist ein Rundumschlag zu verschiedensten Aspekten der Sportpolitik.

Darin heißt es etwa, dass Behörden, Sportverbände und -organisationen bei all ihren Entscheidungen – etwa bei der Vergabe von Großveranstaltungen und der Wahl von Sponsoren – die Menschenrechte und demokratischen Grundsätze achten sollen. Daneben müssten die Leitungsgremien des internationalen Sports Maßnahmen zur Vielfalt und zur Inklusion umsetzen, etwa um mehr Frauen und Angehörige ethnischer Minderheiten in Führungspositionen und Vorstände zu bringen. Kinder müssten effektiv vor Missbrauch jeder Form geschützt werden, sozial schwächere Kinder müssten Zugang auch zu teureren Sportarten wie Wintersport ermöglicht werden.

Für Transparenz im Spielertransfermarkt

Daneben sprachen sich die Abgeordneten dafür aus, die Transparenz und Rechenschaftspflicht im Spielertransfermarkt in allen Sportarten zu verbessern. Die Tätigkeit von Vermittlern müsse reguliert werden. «Abtrünnige Ligen» lehnte das Europaparlament ab, ohne in dem Text explizit die im Frühjahr gescheiterte European Super League (ESL) zu nennen. Diese meldete sich jedoch in Bezug auf den Bericht zu Wort und erklärte in einem Schreiben an die EU-Abgeordneten, sie sei nie eine «abtrünnige Liga» gewesen. Der Vorschlag habe vielmehr sicherstellen sollen, dass die Vereine der neuen ESL stets an ihren jeweiligen heimischen Wettkämpfen hätten teilnehmen können.

Die FIFA wiederum begrüßte den Bericht. Er bestätige, dass die laufenden Bemühungen der FIFA zur Reform des Transfersystems «nicht nur in die richtige Richtung gehen, sondern eine wesentliche Voraussetzung für die künftige Gestaltung des Fußballs auf den Grundsätzen von Good Governance und Solidarität aller Beteiligten sind», erklärte Emilio García Silvero, Rechts- und Compliance-Direktor der FIFA.