Ex-DFB-Chef: Tür für Russland «nicht auf ewig zuschlagen»

Der ehemalige DFB-Präsident Reinhard Grindel rechnet auch mit einer Verlegung des Champions-League-Endspiels vom russischen St. Petersburg an einen anderen Ort, wünscht sich aber eine Perspektive für eine erneute Bewerbung Russlands in der Zukunft.

Die Europäische Fußball-Union UEFA werde sich «die Frage stellen, ob es vorstellbar ist, dass politische Rahmenbedingungen herrschen, die ein Finale der Champions League in St. Petersburg zulassen. Daran habe ich meine Zweifel», sagte Grindel in einem Interview der «Frankfurter Rundschau».

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist die Verlegung aus der Heimatstadt von Russlands Präsident Wladimir Putin an einen anderen Ort nach der Invasion Russlands in die Ukraine nur noch Formsache. «Grundsätzlich sollte man die Tür aber nicht auf ewig zuschlagen, sondern dem russischen Verband deutlich machen, dass zu einem späteren Zeitpunkt eine erneute Bewerbung möglich ist», sagte der frühere Chef des Deutschen Fußball-Bundes.

St. Petersburg sei «ja gerade für uns als DFB in guter Erinnerung, weil wir dort 2017 in dem sehr schönen Stadion Confed-Cup-Sieger geworden sind – übrigens mit großer Unterstützung der russischen Fans im Endspiel gegen Chile», sagte Grindel und führte weiter aus: «Das darf man den Menschen nicht vergessen. Und diese Menschen sollte man wissen lassen: Ihr habt in Zukunft wieder die Chance auf ein Finale. Das machen wir nicht alleine von Putin abhängig.»