Ex-Schwimmer Theloke über Krebs: «Gab nur die Krankheit»

Der frühere Schwimm-Europameister Stev Theloke hat erstmals öffentlich über seine Krebserkrankung gesprochen und will damit andere motivieren, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen.

«Im Jahr 2020 sagten mir Ärzte, dass sie in meinem rechten Oberschenkel ein sogenanntes Weichgewebesarkom entdeckt haben», sagte der Olympia-Dritte von 2000 in einem Interview der «Freien Presse». Schon Anfang der 2000er habe er immer mal eine kleine Veränderung gefühlt, sich aber nie darum gekümmert. «Das bereue ich heute sehr.»

Innerhalb von 20 Jahren sei das Sarkom auf die Größe einer Coladose gewachsen. «Weil das Sarkom inzwischen gefährlich nahe der Beinarterie lag, fielen recht schnell auch Begriffe wie Amputation», sagte Theloke. Glücklicherweise konnte es entfernt werden, doch die Zeit bis dahin sei grauenvoll gewesen. «Es gab nur die Krankheit. Es gab meine Verunsicherung. Es gab Ängste, Verzweiflung. Ich war kein angenehmer Mensch in der Zeit.»

Erfahrung als Sportler hilft

Thelokes Erfahrung als Sportler habe ihm geholfen, aus dem Tief wieder herauszukommen. «Man gibt nicht auf, man beißt die Zähne zusammen und man kämpft, das kannte ich nie anders», sagte der 45-Jährige. Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney holte der Rückenschwimmer die Bronzemedaille. Erst 21 Jahre nach seinem Erfolg schaffte es 2021 in Florian Wellbrock ein deutscher Mann wieder, eine Einzelmedaille im Becken zu holen. 

Auch wenn die Erkrankung Theolke heute noch einschränkt, sei das für ihn kein Grund, sportliche Herausforderungen zu meiden. Aktuell trainiere er sehr hart für die deutschen Masters-Wettbewerbe in Hannover. «Es ist mein Ziel, dort Rekorde zu holen – bestenfalls einen Weltrekord in meiner Altersklasse.»

An die Krankheit oder die potenziellen Folgen denke er nicht den ganzen Tag. «Man sagt, wenn der Krebs fünf Jahre lang nicht zurückkehrt, sei man geheilt. Das wäre bei mir im Jahr 2025 der Fall», sagte Theloke.