FCA-Geschäftsführer Reuter kritisiert hohe Ablösesummen

In der Debatte um eine Entfremdung zwischen Fans und Profifußball hat der Augsburger Geschäftsführer Stefan Reuter die hohen Ablösesummen auf dem Transfermarkt kritisiert.

«Diese Entwicklung ist schon längere Zeit festzustellen. Wir müssen versuchen, dies wieder in vernünftige Bahnen zu lenken. Dabei sind wir alle gefordert. Es wäre wünschenswert, wenn alle nur das ausgeben würden, was sie vorher auch erwirtschaftet haben», sagte der frühere Fußball-Nationalspieler der «Augsburger Allgemeinen» im Interview.

Reuter (55) kritisierte zudem die Vergabe der WM-Endrunde an Katar. «Ich finde das sehr unglücklich. Warum vergibt man die WM in ein solches Land? Jetzt gilt es auch für uns als Verein, das Beste daraus zu machen. Die Pause im Winter wird lang, für die Nationalspieler dagegen ist es eine enorme Belastung», befand der Geschäftsführer von Bundesligist FC Augsburg.

Von einem Boykott der WM in Katar hält er nichts. «Die Spieler können nichts dafür, für sie ist eine WM ein Höhepunkt, vielleicht der Höhepunkt der Karriere. Von ihnen kann man nicht erwarten, dass sie absagen», sagte Reuter. «Ein solches Turnier zu boykottieren, ist nicht der richtige Weg. Da ist die Politik gefragt.»

Katar wird immer wieder wegen systematischer Menschenrechtsverstöße und Ausbeutung von Migranten kritisiert. Die Regierung des reichen Emirats weist die Vorwürfe zurück und führt Reformen zu Gunsten der ausländischen Arbeiter an.