Festnahmen nach Ausschreitungen bei Münster gegen Essen

Heftige Fan-Ausschreitungen mit Verletzten und eine Spielunterbrechung wegen Pyrotechnik im Regionalligaspiel zwischen Preußen Münster und Rot-Weiss Essen haben zu Festnahmen geführt und werden Konsequenzen für beide Vereine nach sich ziehen.

Nach der Partie im Preußenstadion stürmten Essener Fans gewaltsam in Richtung der Preußen-Anhänger. Dabei wurden nach Polizeiangaben etwa 30 Menschen verletzt, unter ihnen auch Ordner des Clubs. Zwei Personen mussten notärztlich behandelt werden.

«Eine ziemlich große Zahl von RWE-Fans haben Tore durchbrochen und Jagd auf Preußen-Fans gemacht. Das hat nichts mit Fußball zu tun und ist wirklich unerklärlich», sagte Münsters Clubsprecher Marcel Weskamp nach der Partie, die Essen mit 3:2 gewonnen hatte.

RWE entschuldigt sich

Essens Vorstandschef Marcus Uhlig entschuldigte sich «aufrichtig im Namen von RWE» bei allen Verletzten. «Diese kriminellen Handlungen sind in keinster Weise zu tolerieren», sagte Uhlig einer Mitteilung zufolge. «Auch eine Mitarbeiterin von RWE ist körperlich traktiert worden, als sie auf dem Weg vom Stadion zu ihrem PKW unschuldig in die gewalttätigen Auseinandersetzungen geraten war.» Uhlig erklärte, «dass hier eine rote Linie überschritten und dem Verein Rot-Weiss Essen ein Bärendienst erwiesen wurde».

Nach Angaben der Polizei verlief der Einsatz «atypisch». Zwar musste die Partie knapp zwei Minuten wegen des Abbrennens von Pyrotechnik unterbrochen werden, das Spiel sei aber ansonsten friedlich abgelaufen. Zu den Ausschreitungen kam es nach Schlusspfiff, als zwei Tore von Essener Fans durchbrochen wurden. Es gab zunächst zwei Festnahmen wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruchs, weitere Ermittlungen wegen Widerstand und Sachbeschädigung sind eingeleitet.

Konsequenzen für beide Clubs wird der Einsatz von Pyrotechnik haben. Aufgrund der Eintragung im Spielbericht des Schiedsrichters Timo Gansloweit (Dortmund) ist bereits ein Verfahren gegen beide Vereine beim Sportgericht des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) eingeleitet. Dies bestätigte der Verband am Mittwoch auf Anfrage.