Frankfurt erleichtert – Premierensieg als Initialzündung?

Mit einem guten Gefühl machten sich die vom Siegfluch befreiten Profis von Eintracht Frankfurt nach dem 1:0 (0:0) im Europa-League-Gruppenspiel bei Royal Antwerpen auf den Heimweg.

Der erste Erfolg in dieser Saison war Balsam für die Seelen – und sorgte auch bei Trainer Oliver Glasner für pure Erleichterung. «Durch diesen Sieg haben wir uns etwas Luft zum Atmen verschafft», sagte der 47 Jahre alte Fußball-Lehrer.

Situation: Acht Pflichtspiele war die Eintracht seit dem Saisonstart ohne Sieg geblieben. Der Erfolg in Antwerpen dürfte nicht nur die Chancen auf das Weiterkommen in der Gruppe D steigern, sondern auch das Selbstvertrauen der verunsicherten Spieler. «Es hat sich bestätigt, dass wir super Jungs haben. Natürlich war nicht alles Gold, was glänzt. Wir hatten zu viele unnötige Fehler. Man hat aber wieder gesehen, dass die Spieler alle an einem Strang ziehen», lobte Glasner.

Siegschütze: Besonders in den Fokus rückte Gonçalo Paciência, der in der Nachspielzeit per Foulelfmeter traf. «Er hatte eine schwere Zeit in der vergangenen Saison», sagte Glasner und lobte: «Dass er so einen Charakter hat und in unserer schwierigen Situation die Verantwortung übernimmt, zeugt von menschlicher und fußballerischer Qualität. Das sind Momente, die ich als Trainer wahnsinnig genieße, weil mich die persönliche Situation beschäftigt.»

Paciência, der in der Vorsaison viel verletzt war und als Leihspieler mit Schalke 04 abstieg, war einfach nur glücklich. «Ich arbeite jeden Tag im Training, im Kraftraum oder zuhause und glaube immer, dass meine Chance kommt», sagte der Portugiese. «Heute war es soweit.»

Böller-Skandal: Getrübt wurde der Sieg lediglich durch die Pyro-Attacke belgischer Fans auf Eintracht-Torwart Kevin Trapp, der dabei zum Glück unverletzt blieb. «Wenn man so etwas in einem Einkaufszentrum macht, wird man abgeführt. Das hat in unserer Gesellschaft nichts verloren», kritisierte Glasner. Antwerpens Trainer Brian Priske befürchtet Sanktionen durch die UEFA und entschuldigte sich für das Fehlverhalten der Fans: «Das gehört sich nicht. Ich hoffe, einige Leute fühlen sich schlecht.»