Angeführt von einem tanzenden Vincenzo Grifo ließen sich die Spieler des SC Freiburg für den nächsten Sieg in der Europa League feiern.
Die Fans wollten die Profis nach dem 2:0 (0:0) gegen den FC Nantes am Donnerstagabend gar nicht mehr gehen lassen. Ein Zustand, an den sich die Freiburger nach inzwischen neun Spielen ohne Niederlage schon fast gewöhnt haben. Obwohl sie diesmal auf ihren positiv auf Corona getesteten Cheftrainer Christian Streich hatten verzichten müssen.
«Verdient gewonnen»
«Gerade mit dem Wegsein des Trainers waren wir motiviert, es uns selbst einfach zu zeigen, dass wir es auch ohne den Trainer schaffen, dass wir stark genug sind. Ich glaube, wir haben über 90 Minuten ein sehr gutes und stabiles Spiel gemacht und verdient gewonnen», sagte Mittelfeldspieler Nicolas Höfler.
Etwas überschattet wurde der dritte Sieg im dritten Spiel von der verletzungsbedingten Auswechslung von Torjäger Michael Gregoritsch. Aber auch ohne den Nationalspieler Österreichs dominierte der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga vor 33.200 Zuschauern die Partie. Kyereh, der vor fünf Tagen sein erstes Pflichtspieltor für die Breisgauer erzielt hatte, knüpfte an die gegen Mainz (2:1) gezeigte Leistung an und traf erneut (48.). Den Endstand erzielte Grifo (73.).
Chancen aufs Weiterkommen
Ihre Chancen aufs Weiterkommen haben die Freiburger mit jetzt neun Punkten in der Gruppe G weiter verbessert. Nantes hat vor dem Wiedersehen in Frankreich am kommenden Donnerstag (18.45 Uhr) drei Zähler auf dem Konto.
Vor dem heimischen Fernseher sah Streich eine Freiburger Mannschaft, die das Spiel kontrollierte. Allein im ersten Durchgang hatten die Breisgauer fast 60 Prozent Ballbesitz, nur die Durchschlagskraft fehlte zunächst. Die beste Chance hatte Kyereh nach gut einer halben Stunde, seinen abgefälschten Schuss konnte der französische Torhüter aber noch zur Ecke abwehren.
Der am Mittwoch positiv auf Corona getestete Streich wurde an der Seitenlinie von Co-Trainer Patrick Baier vertreten, auch Verbindungstrainer Julian Schuster saß auf der Bank. Die Grundlage der bislang erneut so starken Freiburger Saison wurde auch ohne den Chefcoach deutlich: die Eingespieltheit. Zum fünften Mal nacheinander setzte Freiburg auf exakt die gleiche Startelf.
Gregoritsch muss früh runter
Allerdings musste Torjäger Gregoritsch schon nach 20 Minuten verletzt runter, für ihn kam Nils Petersen ins Spiel. Auch mit dem Sturm-Routinier bemühten sich die Gastgeber und dominierten das Spiel gegen tief stehende Franzosen. Lange fehlte jedoch der letzte Pass – bis Kyereh zuschlug. Nach einem Fehler der Gäste legte Ritsu Doan quer auf den 26-Jährigen, der aus kurzer Distanz die Führung erzielte. Sein erstes Europa-League-Tor feierte Kyereh mit einem Rückwärtssalto.
Große Mühe hatten die Breisgauer mit dem schwachen Gegner über die gesamte Spielzeit nicht. Der Tabellen-16. der französischen Liga brachte offensiv kaum etwas zustande, und in der Abwehr standen die Gäste alles andere als sicher. So hatte Grifo vor seinem Treffer extrem viel Zeit und Platz, um den Ball ganz in Ruhe ins rechte untere Ecke zu schlenzen. Petersen (79.) hätte fast sogar noch das 3:0 erzielt, erneut wehrte der Torwart ab.