Triathlon-Superstar Jan Frodeno hat die rennfreie Zeit während der Corona-Pandemie zum Feintuning genutzt.
«Ich habe mich in dieser Phase auf den Prozess des Besserwerdens fokussiert, war sehr im Modus des Minutiösen», sagte der dreimalige Ironman-Weltmeister in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Angesichts seines Alters weiß der gebürtige Rheinländer aber auch: «Ich bin jetzt 40 und habe im Hinterkopf die tickende Zeitbombe, dass es irgendwann nicht weitergeht.»
Doch vorher will Frodeno seine beeindruckende Titelsammlung erweitern. Nachdem er sich 2017 bei der WM auf Hawaii verletzt weit abgeschlagen ins Ziel geschleppt und 2018 seinen Start hatte absagen müssen, hat er jedes Rennen gewonnen, bei dem er am Start war – darunter auch der erneute Triumph in Kailua-Kona 2019.
2020 und auch im vergangenen Jahr fiel die Weltmeisterschaft im Triathlon-Mekka der Corona-Pandemie zum Opfer, die Titelkämpfe 2021 werden im Mai nachgeholt, allerdings in St. George im US-Bundesstaat Utah. Im Oktober soll es dann wieder auf Hawaii weitergehen.
Neben den deutschen Rivalen – angeführt von Zweifach-Champion Patrick Lange – muss Frodeno auch zwei deutlich jüngere Norweger fürchten in Kristian Blummenfelt (27), Olympiasieger von Tokio und Inhaber der Ironman-Weltbestzeit) sowie Gustav Iden (25). «Der Druck wird steigen durch den Ansturm der Norweger», sagte Frodeno.
Er komme in eine neue Situation. «Konnte ich bisher nur verlieren, kann ich nun auch gewinnen. Dieses Gefühl der Ungewissheit, wie ein großes Rennen ausgehen kann, ist das Gefühl, auf das ich mich in dieser Saison am meisten freue. Es bringt das Prickelnde zurück in die Rennen und in meinen Alltag», betonte Frodeno. Er müsse aber selbst noch mal wachsen, um diesen Ansturm zu bestehen.